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Eigenbau Fuchs 301 - 3D Druck - 1:14

AlexanderB

Well-known member
VIP Unterstützt modelltruck.net 2024
Registriert
12.12.2020
Beiträge
255
Hallo,

ich bin der Neue hier :winker

Normalerweise baue und fliege ich RC Scale Flugzeuge. Aber in mir schlummert immer eine Leidenschaft für Baumaschinen. Als Kind bekam ich ab und zu von meinem Onkel, der die großen Baumaschinen verkauft hat 1:50 Modelle. Obwohl die Modelle irgendwann verloren gingen habe ich mir ab und zu NZG aber auch die alten Gescha Modelle wieder gekauft, die ich als Kind hatte. Einer meiner Lieblingsbagger war ein alter Märklin Fuchs 301 Hochlöffelbagger.

Durch meine 3D Drucker und meine alte Leidenschaft für Baumaschinen möchte ich mich mal ein einem alten Seilbagger probieren. Vor ca. 2 Jahren habe ich angefangen Fusion 360 zu lernen. Der Fuchs 301 ist für mich mehr eine Konstruktionsaufgabe, als ein Bau. Es soll sozusagen ein RC Standmodell werden. Also er soll sich bewegen, aber nicht notwendigerweise massiv arbeiten können.

Vielleicht kann ihn später jemand mit den STL Dateien komplett nachbauen.

Als ich angefangen habe darüber nachzudenken so ein Modell zu konstruieren und zu bauen wurde schnell klar, dass es unter Umständen schon am Einfachsten scheitern könnte: den Rädern, genau gesagt, den Reifen. Ich habe im Internet gesucht und es wurde schnell klar, dass es keine halbwegs passenden Reifen zu kaufen gibt. Also: selber drucken. Vor zwei Jahren habe ich mich schon mal damit beschäftigt für ein Flugzeug Reifen zu drucken, was ich aber verworfen habe. Allerdings hatte ich schon ein flexibles Filament gekauft. Aber mich hat auch abgeschreckt, dass das wohl sehr schwierig zu machen sei.

Langer Rede kurzer Sinn: ich habe angefangen Material zu sammeln und habe in Fusion die Reifen und Felgen gezeichnet. Die gesamte Konstruktion ist auf 3D Druck ausgelegt. Daher habe ich die Innenseiten der Reifen (die man praktisch nicht sieht) ganz flach gezeichnet, damit sie gut auf dem Druckbettet aufliegen und keine Stützen benötigen. Außen (im Drucker die Oberseite sind sie etwas bauchig.

Hier einige Screenshots aus Fusion 360

Screenshot 2020-11-22 193600.jpg

Screenshot 2020-11-22 193707.jpg

Screenshot 2020-11-22 193757.jpg

Screenshot 2020-11-22 193830.jpg

Screenshot 2020-11-22 194432.jpg

Vielleicht sollte ich sagen, dass mein Modell sicher nicht mit den unglaublichen Modellen mithalten kann, die ich hier gesehen habe. Was ich hier im Forum an geballter Handwerkskunst gesehen habe verschlägt einem den Atem!

Aber vielleicht kann ich dennoch etwas beitragen.

Herzliche Grüße
Alexander

- - - Updated - - -

Hier einige Bilder der ersten Ergebnisse, die mich sehr ermutigt haben.

20201120_220205.jpg

20201120_220200.jpg

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20201120_172332.jpg

Hier Bilder vom Druck. Ich habe nur eine Konturlinie, die völlig ausreicht. Infill ist 15%.
Ich habe einen PRUSA i3 MK3s (genau genommen habe ich zwei). Ich habe die Standardeinstellungen für Flex Filament verwendet und für mein Filament (FlexiSMART) musste ich die Düsen Temperatur auf 210°C herunterstellen. Wichtig: mein PEI beschichtetes Druckbett habe ich an den Stellen wo gedruckt wurde mit dem mit dem Drucker mitgelieferten Klebestift (so was wie Pritt) eingerieben. Sonst bekommt man den Druck kaum vom Druckbett.

20201124_114911.jpg

20201124_150555.jpg

Natürlich kann man das Ergebnis nicht mit einem gekauften Reifen vergleichen. Er ist immer noch etwas härter. Man könnte mit speziellen inneren Strukturen experimentieren. Aber für mich ist das Ergebnis, sagen wir 85%, also "gut genug".

- - - Updated - - -

Noch ein Wort zum Maßstab. Ich habe das während der Konstruktion der Räder offen gelassen. Die Räder kann ich durch Ändern einer Variablen auf einen anderen Maßstab anpassen. Im Laufe der weiteren Konstruktion, als klar wurde, dass 1:14 funktioniert, habe ich das aufgegeben.

Die nächsten Fragen, die zu beantworten sind:

1) Wie wird das Modell angetrieben? Motor? Differential? Kardan? Kegelräder?
2) Wie wird der Oberwagen drehbar gelagert? Kugellager? Woher?
3) Kann ich (hinreichend) funktionierende Zahnräder drucken?

Ich löse jetzt eine Aufgabe nach der anderen. Ziel ist es einigermaßen "Scale" zu bauen und nur da zu vereinfachen, wo erforderlich.

Ich bin mir auch noch nicht sicher, welche Variante ich baue. Entweder als Seilbagger mit Ausleger. Oder als Löffelbagger ebenfalls mit Seil Antrieb.

Im Internet habe ich einen Original Ersatzteil Katalog ersteigert. Da sind wertvolle Zeichnungen enthalten, die sehr helfen werden. Dann habe ich einige Berichte im Netz gefunden, wo Original 301er restauriert wurde und die Foristen dankenswerterweise massenhaft Bilder von der Restauration eingestellt haben. Die sind eine wertvolle Hilfe.

Lasst es mich wissen, ob das hier interessant ist.

VG
Alexander
 
Hallo Alexander,

erst mal herzlich willkommen hier im Forum.

Dein Fuchs-Bagger ist auf jeden Fall ein äußerst interessantes Projekt. Gerade auch durch die Ausführung im 3D-Druck. Dein Projekt werde ich auf jeden Fall mit großen Interesse verfolgen. Die ersten Teile sehen schon mal sehr gut aus. Wolfgang und ich haben ja auch schon einen Fuchs 301 gebaut. Allerdings auf die klassische Art und im Maßstab 1 : 16. Damals hatte ich noch keinen 3D-Drucker. Mittlerweile löse ich aber auch viele Aufgaben durch 3D-Druck Teile.

Viele Grüße

Matthias
 
Vielen Dank Matthias. Dann werde ich weiter berichten.

Ich bin in Wirklichkeit schon etwas weiter, aber werde nun nach und nach posten, was ich schon habe.

Einiges musste erst einmal getestet werden, bevor ich zuversichtlich weiter machen kann. Ein wichtiges Element ist der Antrieb der Hinterräder.

Ich habe erst Kegelräder mit Modul 0,7 versucht, aber die waren viel zu fein um noch ordentlich gedruckt zu werden.

Dann M1 mit 15 Zähnen. Das klappte erstaunlich gut. Aber eine 1:1 Übersetzung im Hinterachsgetriebe möchte ich vermeiden. Experimentiert nun mit 9Z / 18Z, so dass die Motordrehzahl noch mal halbiert wird. Allerdings ist das erste Ergebnis mangelhaft. Mal sehen. Vielleicht muss ich eine 0,25mm Düse besorgen, weil 0,4 wohl zu grob für so etwas ist.

Die Zahnräder sehen gruselig aus! Unter der Lupe: Katastrophe! Dennoch habe ich einen versucht gemacht, wie sie ineinandergreifen. Dazu habe ich mir ein kleines Rig gebaut.

20201212_174042.jpg

20201212_174017.jpg

Zu meiner großen Überraschung läuft das Getriebe erstaunlich gut!

Natürlich: für einen regelmäßigen Betrieb wird das nicht ausreichen. Es gibt Delrin Zahnräder für Hubschrauber Heckrotoren. T-Rex 450 müsste passen (wäre auch 1:1). Aber mir geht es darum, ob man so etwas 3D Drucken kann. Ersatzteile gibt es dann ohne Ende.

Ich sehe meinen Fuchs 301 als fahrendes und steuerbares Standmodell.

Das nächste war der Kardanantrieb von der Getriebebox in der Mitte zur Hinterachse. Auch hier habe ich erst einmal ein paar Prototypen gedruckt um zu sehen, ob das überhaupt eine Option ist.

20201212_173853.jpg

Auch hier bin ich überrascht wie stabil das alles ist. Wenn man es anfühlt kann man das erst erkennen. Viel stabiler als erwartet.

Ergebnis
Zahnräder und Kardan: Test Bestanden!
 
Lasst es mich wissen, ob das hier interessant ist.

Hallo Alexander,

erstmal ganz herzlich willkommen in diesem Forum. Natürlich ist das interessant, keine Frage.

Der 301 ist eine sehr schöne Maschine. Wie Matthias schon geschrieben hat, haben er und ich vor Jahren mal einen solchen Bagger (mit der Schaeff Hydraulikausrüstung) gebaut, aber eine Seilmaschine fehlt noch. Umso interessanter, dass du dich da dran gibst.
 
Vielen Dank Wolfgang! Das freut mich sehr.

Matthias und Wolfgang, falls ihr Original-Unterlagen in digitaler Form habt, die ihr gerne tauschen möchtet, würde ich mich über eine PN sehr freuen.

Hier noch ein Detail zum Antrieb. Es gibt Online billige Getriebemotore, die unter Umständen geeignet sind. Auch das muss irgendwann abschließend getestet werden. Nach meinem Gefühl sollte das funktionieren (habe mal versucht den Motor mit der Hand anzuhalten, geht nicht).

Das Modell wird ohnehin viel leichter werden, als die Metall Modelle, die typischerweise hier vorgestellt werden. Ich rechte mit 3kg bis 4kg (maximal).

Damit ich das gut einbauen lässt, habe ich den Motor zerlegt und das Getriebegehäuse nachgebaut. Die Zahnräder werden verwendet. Im Netz habe ich die wichtigste Angabe gefunden: den Abstand der beiden Getriebeachsen. Der Rest war leicht.

Hier ein paar Bilder:

20201212_182817.jpg

20201212_182823-2.jpg

Motor 1.png

Motor 2.jpg

Der Vorteil ist, dass ich den Motor hochkant in den Unterwagen befestigen kann. Das Teil war herausschaut, entspricht ziemlich genau der Getriebebox des Originals.

Damit das funktioniert, muss eine große Öffnung im Oberwagen sein. Dazu brauche ich ein großes Axiallager und ein Dünnring-Rillenkugellager. Beides gibt es natürlich nicht und muss angefertigt werden. Dazu später mehr.

Grüße
Alexander
 
Der Oberwagen muss sich auf dem Unterwagen drehen können und muss entsprechend gelagert werden.

Ich habe erst geschaut, ob ich fertige Lager finde, aber ohne Erfolg. Wenn dann nur extrem teuer.

Also habe ich überlegt, ob man ein Radiallager und ein Axiallager 3D drucken kann.

Also erst das Axiallager. Axiallager haben üblicherweise einen Käfig, in dem die Kugeln geführt sind und Schalen mit den Rollbahnen (Ober- und Unterseite). Kann man einen solchen Käfig für 3mm Stahlkugeln (gibt es in der      ) bauen?

Also habe ich erst einmal experimentiert und einen Streifen gedruckt, von dem ich sozusagen Kugeln unterschiedlichen Durchmessers subtrahiert habe.

Axiallager Test.jpg

Das hat schon einige Versuche (je unter 2g Filament) gebraucht, bis ich eine Geometrie gefunden habe, bei der ich dir Kugel einpressen konnte und sich nicht (sofort) durchfiel.

Dann habe ich die Geometrie auf einen Kranz übernommen und musste auch hier noch einmal im Durchmesser der subtrahierten Kugel nachbessern. Aber nun habe ich ein Axiallager, das (zu meiner Überraschung) extrem spielfrei läuft:

20201202_181027.jpg

20201202_181322.jpg

Es ist wichtig immer zu betonen, dass das für ein Modell ist, das weitgehend ein Standmodell mit geringen Belastungen ist. Aber wenn man in der Lage ist, sich die Laufflächen zu fräsen / schleifen, dann kann man so einen Käfig problemlos 3D Drucken.

Grüße
Alexander
 
Hallo Alexander,

das mit dem Ermitteln des passenden Durchmessers für die Kugeln kenne ich. Habe die Radaufhängung an meinem Citroen Type H auch mit Kugeln von Kugelköpfen gemacht. Da habe ich auch einige Versuche benötigt bis der Durchmesser gepasst hat.

Viele Grüße

Matthias
 
Vielen Dank Matthias. Ja, es ist viel Trial and Error.

Hier noch ein paar Informationen zum Radiallager. Es ist ein speziell angepasstes Dünnringlager. Aufgrund der Größe kam das übliche Verfahren beim Zusammenbau von Kugellagern nicht in Frage, nämlich zur Hälfte mit Kugeln füllen, Kugeln verteilen und dann den zweiteiligen Käfig vernieten.

Ich habe eine alternative Idee gefunden (Alternativen sind immer gut!): Man konstruiert eine Befüllöffnung in die beiden Ringe und füllt das Lager zu knapp 100% mit Kugeln. Ich war erst skeptisch, ob das funktionieren kann, ob z.B. die Kugeln durch diese Öffnung wieder herauspurzeln.

Hier erst einmal die Konstruktion mit dem Axiallager unten und dem Rillenkugellager oben. Der Motor ragt in die Öffnung von unten hinein. Noch nicht eingezeichnet sind die Teile des Oberwagens. Auch habe ich mir noch keine Gedanken über die Axiale Fixierung des Oberwagens gemacht. Vermutlich wird das Rillenkugellager dafür eingesetzt. Die Kugeln habe ich nicht mit eingezeichnet, weil sie für den Prozess nicht nötig sind und nur Rechenzeit auf meinem Surface benötigen.

2020-12-02 Fuchs 301 Chassis 2.jpg

2020-12-02 Fuchs 301 Chassis 3.jpg

2020-12-02 Fuchs 301 Chassis.jpg

Das Radiallager habe ich noch auf dem Druckbett klebend befüllt. Das ging am leichtesten (beim PRUSA ist das Druckbett abnehmbar und kann zum Lösen der Teile gebogen werden. Genial!).

Dabei habe ich schon festgestellt, dass die 3mm Kugeln leicht "einklicken". Alle Tests haben bewiesen, dass keine Kugel versehentlich herausfällt. Zumal die Öffnung ohnehin nach oben zeigt.

20201202_123432.jpg

20201202_124506.jpg

Die Radialen Kräfte, die das Lage aushält sind - gefühlt - enorm. Mit der Hand kann man den Ring nicht herausdrücken. Das kommt auch daher, dass ich die Laufbahn relativ tief gewählt habe. Ich brauche keinen Platz für einen Käfig.

Das Lager läuft verhältnismäßig leicht und praktisch spielfrei. Für den Zweck perfekt!

VG
Alexander
 
Zuletzt bearbeitet:
Hinterachse

Ich habe in der Zwischenzeit etwas an der Hinterachse gebastelt. Zuerst hatte ich ein 1:1 Kegelrad Getriebe vorgesehen (15Z M1). Aber als ich die Hinterachse montiert mit Rädern in den Händen hatte war klar: das wird zu schnell!

Also habe ich verschiedene Zahnräder versucht zu drucken und bin am Ende auf 1:2 mit 9/18 Zähnen auch M1 gekommen. M1 ist wirklich das kleinste Modul, was sich in der Größe noch einigermaßen drucken lässt. Ich hatte es vorher schon angemerkt. Vergrößert schauen die Zahnräder gruselig aus!

Aaaber: Es ist kein Race-Modell. Die Ausrichtung auf dem Druckbett verspricht die beste Haltbarkeit und für gelegentliche Fahrten wird das vermutlich ausreichen. Natürlich ist das noch zu testen. Im CAD habe ich ganz schön gefummelt, damit das alles in das Getriebegehäuse rein passt. Aber es passt und die Abmaße sind weitgehend Originalgetreu. Nur das Kardangelenk ist größer als im Original. Wenn man es aus Metall fräsen würde, wäre das etwas anderes. Aber meine Idee ist, dass man den Bagger nachbauen können solle. Wenn das alles am Ende gelingt...

Zahnrad:
20201212_111202.jpg

Hier die erste Variante mit 15Z/15Z Getriebe
20201212_111008.jpg

Die montierte Hinterachse mit Kardanwelle:
20201212_111033.jpg

20201212_111512.jpg

Um das Zahnspiel einigermaßen beurteilen zu können habe ich das Gehäuse aufgesägt.
20201213_143225.jpg

20201213_143242.jpg

Hier nochmal mit montierten Radaufnahmen (in denen im Original die Bremsen untergebracht sind).
20201213_175214.jpg

20201213_175156.jpg

Die Abdeckkappe wird übrigens nur aufgesteckt. Hält Bombenfest. Das Getriebe wird mit Silikonfett ausreichend geschmiert.
Es ist natürlich kein Differential vorhanden. Für meinen Zweck wäre das einfach zu viel des Guten gewesen. Die Welle ist 3mm Stahl und 4-fach Kugelgelagert. Das Kegelrad auf der Welle wird mit zwei Madenschrauben gehalten. Vielleicht schleife ich noch eine Flachstelle in die Welle. Auch die Radaufnahmen werden mit jeweils 2 Madenschrauben befestigt. Auch hier bietet sich eine Flachstelle an. Das wird wohl noch kommen.

Nachdem das Zahnspiel eingestellt ist, läuft das Getriebe erstaunlich gut. Viel besser, als ich das erwartet habe. Und gut schaut die Hinterachse, denke ich, auch aus.

Als nächstes kommt die Vorderachse dran. Auch hier muss vereinfacht werden: Kein 4WD (es wird aber eine Kardanwelle aus optischen Gründen verbaut). Im Moment sammele ich noch Ideen.

Grüße
Alexander
 
Hallo Alexander,

interessant was du da so baust / druckst!
Momentan hast du mit den Zahnrädern, Kardan usw. noch keine Probleme. Ich weis aber aus Erfahrung von meinen Modellen das sich die Toleranzen aufaddieren bzw die Kräfte doch sehr viel größer werden. Wäre dann schade wenn man danach ein Standmodell hat. Ich würde versuchen soweit es geht Kugellager aus Stahl einzubauen. Auch für dein Lager für den Drehkranz gibt es preisgünstige Teile zu kaufen. Die Stahlkugeln werden sich mit der Zeit und Belastung in den Kunststoff reindrücken, dann dreht er sich nur noch ruckartig oder vielleicht gar nicht.
Hier gibt es kleine preisgünstige Differentialle aus Stahl, die solltest du dir vielleicht mal ansehen.
 
Vielen Dank Bert,

Grundsätzlich hast Du absolut recht. Das ist mir auch durchaus bewusst. Aber: konsequenterweise muss man dieses Vorhaben in dieser Form dann einstellen. Was ist mit den anderen mechanisch belasteten Teilen? Z.B. dem Ausleger etc.

Wenn es am Ende ein Standmodell wird bin ich dennoch zufrieden. Mir macht das Konstruieren Spaß und das Experimentieren. Es ist keine Frage, dass man vieles besser, aber auch aufwändiger machen kann (und vielleicht sollte).

Dieses Modell ist ein "proof of concept", was man mit einem 3D Drucker machen kann. Ein Fehlschlag ist bei der Einstellung ausgeschlossen. Lernen natürlich nicht.

Möglicherweise ist das nicht das richtige Forum. Das habe ich mir ehrlich gesagt schon gedacht. Vor den Modellen, die ich hier sehe und den handwerklichen Leistungen dahinter, ziehe ich meinen Hut. Aber dazu habe ich nicht die Möglichkeiten und nicht die Zeit.

Auf die Idee kam ich übrigens, durch einen Crawler, den ich gedruckt habe: www.3dsets.com

Hier ist auch das Getriebe und der gesamte Antriebsstrang 3D gedruckt. Bislang funktioniert es. Wird es langlebig sein? Nein. Kann ich jederzeit Ersatzteile Drucken? Natürlich? Alle mechanisch belasteten Teile werden ersetzbar sein. Die Ober und Unterschalen dann auch (gute Idee!).

Übrigens: Das Differential ist wirklich toll und preiswert. Passt allerdings nicht in das Gehäuse. Immer noch 20% zu groß.

Schauen wir, was daraus wird. Wenn es nicht funktioniert, werde ich natürlich berichten :)

Grüße Alexander
 
Hallo Alexander,

das Forum ist das Richtige für dich! Wir haben hier alle möglichen Arten von Modellbau. Es gibt hier keinen Zwang von x% Eigenbau. Manche bauen komplett selbst in Handarbeit mit mehr oder weniger Einsatz von Maschinen, andere kaufen sich ein Fertigmodell und lackieren das neu - alle sind hier wilkommen.

Ich persönlich habe mit FreeCad angefangen zu konstruieren, bauen die Teile aber in Handarbeit :cool
 
Übrigens: Das Differential ist wirklich toll und preiswert. Passt allerdings nicht in das Gehäuse. Immer noch 20% zu groß.

da würde ich mir keinen Kopf drum machen. Ich denke, ein Mobilbagger benötigt kein Differential und ohne angetriebene Lenkachse kommt man auch aus.

Das Achsgehäuse sieht super aus.
 
Vorderachse

Zunächst wünsche ich allen ein schönst-mögliches Weihnachtsfest!

Hier ein paar Screenshots von Fusion 360. Ich habe im Fuchs 301 Ersatzteilkatalog eine schöne Draufsicht des Unterwagens gefunden, die auch die Lenk-Geometrie darstellt. Die Winkel habe ich übernommen und das kurveninnere Rad schlägt deutlich stärker aus. So wie es sein soll!

Screenshot 2020-12-24 155443.jpg

Screenshot 2020-12-24 155535.jpg

Screenshot 2020-12-24 183821.jpg

Screenshot 2020-12-24 155201.jpg


Ich habe nicht mehr so viel rotes Filament, daher drucke ich die Prototypen nun erst einmal in Silber / Grau, bis ich sicher bin, dass alles passt. Ich versuche schon so gut es geht zu konstruieren, aber ab und zu überschätze ich einfach die Größe. Dann wird es zu fragil. Was auf dem Bildschirm gut ausschaut, fühlt sich oft ganz anders an, wenn man es nach dem 3D Druck in der Hand hält. Die Teile sind alle noch ein Prototyp. Alle Teile für die Vorderachse benötigen ca. 4,5h Druckzeit.

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20201224_103616.jpg

20201224_103639.jpg

Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. Einzig die Möglichkeiten, ein Lenk-Servo im Rahmen unterzubringen sind einfach sehr begrenzt. Ich hatte noch ein paar 9g HS-55 von Hitec liegen, die bei 6V 2kg schaffen. Die nächst größeren sind einfach zu hoch und passen von daher nicht in den Rahmen. Das Servo sollte nicht mehr als 32mm bis Oberkante Servohorn haben.

Die Spurstange ist auch noch etwas zu dünn. Sie bekommt noch einen Anschluss für das Servogestänge. Ich lenke als direkt die Spurstange an und nicht einen Hebel am Rad, der im Original mit einem Hydraulik Zylinder angesteuert wird.

Grüße
Alexander
 
Hallo Alexander,

Einzig die Möglichkeiten, ein Lenk-Servo im Rahmen unterzubringen sind einfach sehr begrenzt. Ich hatte noch ein paar 9g HS-55 von Hitec liegen, die bei 6V 2kg schaffen. Die nächst größeren sind einfach zu hoch und passen von daher nicht in den Rahmen. Das Servo sollte nicht mehr als 32mm bis Oberkante Servohorn haben.

wenn es rein um die Höhe geht, könntest Du ein Low-Profile-Servo einbauen. Das sind Servos mit einer Länge und Breite wie Standard-Servos, aber deutlich niedriger. Gibt´s bis ca.13 kg/cm, kosten allerdings auch leider etwas mehr als normal hohe Standard-Servos.
Hier wäre z.B. eines mit 7,5 kg an 6V und hier eines mit 10 kg. Nur mal als Beispiel, gibt noch viel mehr auf dem Markt. Such einfach mal nach Low Profile Servo.

Gruß,
Franz
 
Hallo Alexander,



wenn es rein um die Höhe geht, könntest Du ein Low-Profile-Servo einbauen. Das sind Servos mit einer Länge und Breite wie Standard-Servos, aber deutlich niedriger. Gibt´s bis ca.13 kg/cm, kosten allerdings auch leider etwas mehr als normal hohe Standard-Servos.
Hier wäre z.B. eines mit 7,5 kg an 6V und hier eines mit 10 kg. Nur mal als Beispiel, gibt noch viel mehr auf dem Markt. Such einfach mal nach Low Profile Servo.

Gruß,
Franz


Hallo Franz,

vielen Dank für die Links. Solche Servos habe ich mir angeschaut (habe auch ein altes GWS dieser Art in der Bastelkiste). Die sind allesamt zu groß. Wenn ich sie liegend montiere, habe ich gerade einmal 17mm Luft in der Öffnung. Das nächst größere Servo wäre ein 13g Servo HS-85MG (z.B.) das ist aber zu hoch (wenn es steht). Das Modell wird allerdings nicht sehr schwer. Ist ja nur 3D gedruckt. Da sollten die 2kg reichen. Auf einen cm 2kg ist ja nicht nix :)

Habe übrigens locker 1h mit der Suche nach Servos verbracht.

In jedem Fall vielen Dank für die Links.

VG Alexander

- - - Updated - - -

Guten Morgen Alexander,

deine Vorderachse gefällt mir sehr gut. Das mit dem Servo dürfte kein Problem darstellen.

Auf dieser Seite kannst du auf einem Bild erkennen wie ich das Lenkservo eingebaut habe. Das müßte bei dir doch auch funktionieren.


https://www.modelltruck.net/showthread.php?57255-Fuchs-301-Hydraulikbagger-im-Ma%DFstab-1-16


Viele Grüße

Matthias

Hallo Matthias,

Dein Modell ist unglaublich! Hut ab!

Genau so, wie Du das umgesetzt hast, baue ich mein Lenkservo auch ein. Ich denke auch, dass ein 9g Servo reicht. Und ich habe sie ja liegen.
Der nächste Schritt besteht darin, den Unterwagen in einer ersten Form fahrbereit zu machen. Dann schauen, was er wiegt und 2-3kg drauflegen und schauen, wie er fährt.

Grüße Alexander
 
Erste Testfahrt des Prototypen

Hallo,

Heute habe ich mal alles, was ich bis jetzt gebaut / gedruckt habe zusammengesetzt. Ich wollte einfach wissen, ob das Fahrzeug grundlegend fährt und wie vernünftig das geht.

Regler ist ein AS12/6RW EASY von www.modellbau-regler.de der einfach unglaublich gut regelt. Bis 6A / 10A das beste, das ist je an brushed Reglern hatte. Von der geringen Größe mal abgesehen. Die Winden werde ich wohl auch mit diesen Reglern steuern. Aber das kommt später.

Der Rahmen wird noch einmal geteilt. Der Kranz, auf dem das Zahnrad ruht sieht nach Entfernen der Stützstrukturen nicht so schön aus. Konstruktiv habe ich ihn schon geteilt. Die Anlenkhebel an der Lenkung sind auch nicht das Gelbe vom Ei, da sie leicht brechen (werden notgedrungen hochkant gedruckt).

Hier ein Paar Bilder:

20201227_140605.jpg

20201227_140659.jpg

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20201227_140803.jpg

20201227_140928.jpg

Der Fahr-Test verlief außerordentlich erfolgreich. Das Modell fährt sehr langsam (wie es soll). Das bedeutet, dass das Getriebe optimal ausgenutzt wird. Gut, dass ich das Hinterrad Kegelrad Getriebe noch auf 1:2 umgebaut habe.

Lenken mit dem 2kg HS-55 Servo ist überhaupt kein Problem. Der Unterwagen mit Motor, Regler, Empfänger, BEC (6V) und einen 500mAh 3s Lipo, den ich herumliegen hatte, wiegt fahrbereit unter 400g. Ich hatte dann 1,5 kg Stahlscheiben als Ballast auf die Vorderachse gelegt und das hat das Modell beim Fahren nur wenig beeindruckt. 2kg (was ich schon vorher einmal geschätzt habe) macht das Modell problemlos mit. Ich hatte ja auch gesagt, dass das mehr ein fahrendes Standmodell werden wird. Ich glaube nicht, dass große Steigungen drin sind. Aber über eine knapp 1cm Sisal-Teppich-Kante fährt er problemos.

Mal eine Frage:

Ich komme ja aus dem Modellflug (u.a. 2,7m Piper Cub, 1,7m Rotordurchmesser Jet Ranger Hubschrauber) und da gibt es nur Gas in eine Richtung. Ich hatte versucht, das Gas "normal" zu belegen, also: Mittelstellung aus, Unten Rückwärts voll, Oben Vorwärts voll. Aber damit kam ich nicht klar. Habe jetzt Gas von unten (0%) bis oben (100%) programmiert und einen Wahlschalter für Vorwärts / Rückwärts. Das ist dann etwa, wie ein Gangwechsel im Original.

Wie macht ihr das? Sicher gibt es da kein richtig oder falsch. Interessiert mich einfach.

Ich nutze übrigens eine Jeti DS-24 Anlage, die ich auch zum Fliegen nehme. Die hat 24 volle Proportionalkanäle und ich könnte zwei Empfänger in einem Modell nutzen, um das alles nutzen zu können. Mit den vielen Schaltern und Potis sind Sonderfunktionen kein Problem.

Grüße
Alexander
 
Hallo Alexander,

Wie macht ihr das? Sicher gibt es da kein richtig oder falsch. Interessiert mich einfach.

ich habe mir dafür vor etwa drei Jahren den Luxus einer zweiten Funke gegönnt. Zum Fliegen nehme ich eine mc-20 Hott ohne und für die Fahrmodelle eine mz-24 mit selbstneutralisierendem Gashebel. Allerdings werde ich die mz-24 eventuell später mal durch eine mc-28 ersetzen, wenn ich es mir leisten kann. Bin halt mehr der Pultsender-Typ.
Aber wenn man nur eine Funke zum fliegen und fahren hat, spricht nichts dagegen, es so zu machen wie Du.

Gruß,
Franz
 
Hallo Alexander

Das ist das Fliegergen bei dir. Ich hab mit 14 mit Schiffchen angefangen und da war Mitte immer null. Bei meiner Lok hab ich nen Umschalter drin wegen Lichtwechsel, aber dabei lenke ich immer wenn ich in die Kurve fahre:heilig. Da ist Gas aber auch auf nem Drehpoti, das Ding soll halt einfach nur fahren.
 
Hallo Alexander,

die Knüppelbelegung ist persönliche Sache, das kann man machen wie man möchte. Ich habe die Variante auf dem linken Knüppel nach oben ist vorwärts und nach unten ist rückwärts. Steuern tu ich dann mit dem rechten Knüppel.

Solltest du dir überlegen eine neue Funke zu kaufen, so kann ich FrSky empfehlen, da bekommt man viel für sein Geld.
 
Hallo Zusammen,

vielen Dank für die Antworten. Sehr spannend.


Solltest du dir überlegen eine neue Funke zu kaufen, so kann ich FrSky empfehlen, da bekommt man viel für sein Geld.

Hallo Bert,

vielen Dank. Ich bin mit meiner Jeti Funke mehr als zufrieden. :)

Grüße
Alexander
 
Hallo Alexander
Tolle Arbeit was du uns hier zeigst.Respekt:ok

Gruß Uwe
 
Hallo Alexander,

der Unterwagen sieht echt super aus. :ok:ok:ok:ok:ok Wahrscheinlich hätte ich meinen Fuchs auch schon mit dem 3D-Drucker gebaut, wenn ich damals schon einen gehabt hätte.

Bei meinen Sendern baue ich den Gasknüppel immer auf selbstzentrierend um.

Viele Grüße

Matthias
 
Hallo Alexander,

ich fahre auch mit federzentriertem Gashebel und Tempomat im Fahrregler. Nach oben ist dann Beschleunigung, nach unten die Bremse. Durch den Tempomaten wird wie bekannt das Tempo gehalten, es sei denn, ich bremse ab.
Zum Schalten vom Vorwärts- in den Rückwärtsgang und anders herum, bewege ich den Gashebel einmal nach links.

Dein Fuchs ist natürlich ein sehr interessantes Projekt :ok
 

Servonaut
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