Und noch eine Idee: Teile während des Drucks einlassen?

[Jettaheizer]

Hallo Leute,

in Alexanders Thread über seinen Bucyrus schreibt er, daß er Vierkantmuttern in die Druckteile einsetzen will.
Da kam in mir die Frage auf, ob es nicht möglich ist, während des Drucks Teile wie z.B. Muttern in die Druckteile einzusetzen, so daß sie von außen völlig unsichtbar sind?
Ich stelle mir das folgendermaßen vor:
Angenommen, ich möchte ein Teil drucken, das von unten mit einer Schraube unsichtbar befestigt werden soll. Also sehe ich in der 3D-Konstruktion ein Loch von unten mit dem Schraubendurchmesser und etwa mittig im Teil eine Aussparung für eine Mutter vor. Das Loch muß natürlich etwas weiter rein gehen als die Mutter sitzt. Jetzt starte ich den Druck und lasse den laufen, bis die Aussparung für die Mutter gedruckt ist, sprich die letzte Schicht, bevor die Mutter vom Filament abgedeckt würde. Dann stoppe/pausiere ich den Druck, setze die Mutter ein und lasse danach den Druck weiterlaufen (vielleicht wäre es sogar bei laufendem Druckvorgang möglich, die Mutter einzusetzen?). Der Drucker druckt jetzt über die eingesetzte Mutter drüber und nach Beendigung des Drucks ist im gesamten Teil bis auf das Loch an der Unterseite nichts von der Befestigung zu sehen.

Könnte das funktionieren?

Gruß,
Franz

 

[Winni]

Hallo Franz,
gute Idee.
Das habe ich schon mehrfach durchgeführt und auch hier im Forum beschrieben.
Das gleiche habe ich auch schon mit LED und mit 10mm dicken Stahlklötzen (Gewicht) gemacht.
Ich guck mal ob ich das hier wieder finde.

 

[Winni]

Das erste was ich gefunden habe ist die eingedruckte SMD-LED in einem sehr kleinen Seitenblinker vom Land Rover.

Seitenblinker mit eingedruckter SMD-LED orange

und einmal mit Power

So sieht er dann eingebaut aus, von der Seite:

 

[Thomas61]

Um in einen 3D Druck eine Mutter zu integrieren nimmt man eigentlich Einschmelzmuttern

https://www.amazon.de/Turmberg3D-Gewindeeinsatz-Gewindebuchsen-Einschmelzmutter-Kunststoffteile/dp/B08T9YS1HX/ref=sr_1_3_sspa?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=V18A8P72OS3E&dchild=1&keywords=einschmelzmutter+m3&qid=1620483893&sprefix=einschm%2Caps%2C170&sr=8-3-spons&psc=1&smid=A39KIAQT9XODN8&spLa=ZW5jcnlwdGVkUXVhbGlmaWVyPUExVlkyUEZaMlcxRzVOJmVuY3J5cHRlZElkPUEwMTEzNTE3N1hYVE5LNzk1SE5NJmVuY3J5cHRlZEFkSWQ9QTEwNDIyMTQxNFlCOUxMM0dFWkxOJndpZGdldE5hbWU9c3BfYXRmJmFjdGlvbj1jbGlja1JlZGlyZWN0JmRvTm90TG9nQ2xpY2s9dHJ1ZQ==

Man druckt ein etwas kleineres Loch und schmilzt die Mutter zum Schluss mit dem Lötkolben ein

 

[Stefan G]

Ich würde auch die Gewindeeinsätze bevorzugen, die Halten sehr gut.
Allerdings sind diese auch viel höher als eine Mutter.
Kommt halt darauf an was man an Platz hat.

 

[Jettaheizer]

Hallo Thomas, hallo Stefan,

rein für die Befestigung wären diese Muttern sicher besser, aber das war nicht die ursprüngliche Frage.
Mich interessiert, ob man Objekte wie Muttern, Gewichte, Magnete etc. während des Drucks vollständig in das Druckteil integrieren kann, so daß nachher von außen nichts mehr davon zu sehen ist.
Nach Winni´s Antwort scheint das wohl zu funktionieren.

Gruß,
Franz

 

[stammi]

Hallo Franz,

Ich denke das hängt stark von der Position und dem Drucker ab. Winni hat, soweit ich mich erinnere, die Teile auf dem Druckerbett fixiert und dann darum gedruckt. Das was du dir vorstellst, mitten in einem Druck eine Mutter oder einen Magneten einbringen zu können, geht meines Wissens nach nicht. Du kannst zwar bei einigen Druckern den Druckvorgang unterbrechen, der Druckkopf bleibt aber dann in der Regel an der letzten Position stehen. D.h. er versperrt dir den Zugang an die gewünschte Stelle.
Im laufenden Druck ist es unmöglich etwas in eine Öffnung zu stecken, da Druckkopf und Bett permanent in Bewegung sind.
Vielleicht haben aber die anderen Drucker Nutzer andere Erfahrungen. Leider kann ich bei mir nur den Druck pausieren und dann müsste das Werkstück schon recht groß sein, damit der Kopf nicht im Weg steht.

Gruß

Achim

 

[Winni]

Hallo Achim,
Ein Teil z.b. Mutter auf dem Druckbett fixieren und dann drum herum drucken geht nicht. Die Düse hat ja eine Kegelform welche fast 45° aus der senkrechten vom Düsenloch nach oben geht. Das heißt, die Düse würde sofort mit dem fixierten Teil zusammenstoßen selbst dann, wenn das Teil nur 0,1 mm dick wäre, weil neben dem Düsenloch noch eine kleine Planfläche ist.
Es geht nur so wie Franz es sich vorstellt. Im laufenden Druckbetrieb etwas einlegen, wird aber nicht funktionieren, da der Druckkopf und seine Gleitstangen ständig unterwegs sind und du quasi nicht zwischendurch dahinein fassen kanst, ohne anzuecken. Obwohl sich beim Ultimaker der Drucktisch in x + y Richtung nie bewegt.
Es geht nur so:
Ich lasse im CAD das Sechskanntloch wo die Mutter stramm hineinpasst frei. Dann schaue ich mir in Cura an welche Schicht die erste ist, die das Loch für die Mutter überbrückt. Eine Schicht vorher lasse ich den Drucker pausieren.
Beim Ultimat 2(+) fährt der Druckkopf bei Pause zur Seite und etwas nach oben. Ich kann dann in Ruhe die Mutter einlegen und drücke danach auf "Resume". Nun fährt der Druckkopf an seine letzte Position bevor er die Pause begonnen hat zurück und druckt weiter. Jetzt wird in dieser Schicht über die Mutter hinweg gedruckt und diese somit in das Bauteil eingeschlossen.
Die Einschmelzmuttern sind super, gehen aber nur bei Bauteilen mit ausreichend dicker Wandung.

 

[stammi]

Hallo Winni,

stimmt, ich habe die Düse in meiner Überlegung vergessen.

Und man sieht das unterschiedliche Verhalten der Drucker. Mein Tevo Tornado bleibt einfach an der Stelle stehen, da geht das mit dem Einlegen leider nicht.

Ich habe aber auch bisher nur Öffnungen für LEDs, Magnete oder Muttern den Oberflächen gem.

Gruß Achim

 

[Winni]

Hier noch ein paar Bildchen dazu.

---

Drucker in Pausenposition

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Mit 6-Kant Loch gedruckt

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Mutter eingelegt

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Über der Mutter zugedruckt.

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Schraube eingedreht

 

[Pjung]

So isser der Winni,
sofort den Beweis der Machbarkeit geliefert.

MfG Peter

 

[Jettaheizer]

Hallo Winni,

finde ich super, daß Du das getestet hast!
Damit wäre bewiesen, daß es geht. Ziel erreicht!

Gruß,
Franz

 

[Winni]

Noch eine Bemerkung dazu.
Es ist sinnvoll die Mutter auf der Oberseite mit Uhu Klebestick ( kein Prittstift, das funktioniert nicht )als Haftmittel einzustreichen, da das Filament auf der Mutter sehr schlecht haftet und es ohne Haftmittel zu Druckproblemen kommt.

 

[Rasenmäher]

Hallo Winni,

stimmt, ich habe die Düse in meiner Überlegung vergessen.

Und man sieht das unterschiedliche Verhalten der Drucker. Mein Tevo Tornado bleibt einfach an der Stelle stehen, da geht das mit dem Einlegen leider nicht.

Ich habe aber auch bisher nur Öffnungen für LEDs, Magnete oder Muttern den Oberflächen gem.

Gruß Achim

Hallo Achim,

das Pausieren, Wegfahren und Druckfortsetzen ist eine Sache der Slicer. Welches Programm verwendest Du denn?

 

[stammi]

Hallo Stefan,

ich nutze den Cura Slicer, habe den Drucker aber ohne PC Anbindung im Einsatz. Die Druckdateien werden mittels SD Karte übertragen. Daher kann ich derzeit nur über das Drucker Menü steuern.

Gruß

Achim

 

[Winni]

Ich arbeite auch mit Cura ohne PC-Anbindung. es gehen die .gcode Daten nur über SD Karte an den Drucker.

 

[Rasenmäher]

Hallo Achim / Stammi

schau mal hier:

https://www.rc-network.de/threads/druckunterbrechung-für-einlage-einer-mutter.801566/

Das müsste Dir eventuell weiterhelfen.

 

[stammi]

Hallo Achim / Stammi

schau mal hier:

https://www.rc-network.de/threads/druckunterbrechung-für-einlage-einer-mutter.801566/

Das müsste Dir eventuell weiterhelfen.

Hallo Stefan,

danke für den Link. Werde ich mir mal anschauen und testen.

Gruß

Achim

 

[AlexanderB]

Also im Prusa Slicer kann man den Druck per Befehl pausieren. Ich denke, dass muss in anderen Slicern auch gehen.

Übrigens habe ich die Mutter wieder entfernt. Meine Erfahrungen sind: Einfach ein Kernloch (2,7mm bei M3) drucken und eine M3 Schraube reindrehen (1,8 bei M2). Das hält super. Für Modellbau mehr als geeignet.

Diese Schraubverbindungen lassen sich etliche Male wieder verwenden, wenn man die Schrauben nicht "anknallt".

Tatsächlich habe ich mal ein Video gesehen, in dem verschiedene Methoden getestet wurden. Es gibt auch Gewindeeinsätze, die man heiß macht (z.B. mit 100W Lötkolben) und dann reindrückt. Die größte mechanische Belastung hielt die direkt in den Druck gedrehte Schraube.
Eine Mutter oder ein Gewindeeinsatz machen nur Sinn, wenn man die Schraubverbindung häufig lösen will.

Bei meinem Fuchs Bagger und nun auch bei dem Bucyrus werden fast alle Schrauben direkt in den Kunststoff gedreht.

Die Lösung mit der eingesetzten Vierkantmutter, im Bucyrus habe ich wieder verworfen weil unnötig. Die Teile werden einmalig verschraubt und danach bleibt die Schraubverbindung.

Grüße
Alexander