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Bruder-Umbau Tele-Trailer auf Bruder Basis

Tobias-81

New member
Registriert
05.05.2014
Beiträge
23
Hallo liebe Modellbaufreunde!

An dieser Stelle möchte ich euch gern meinen Bruder-Tieflader Umbau vorstellen.

"Was? Schon wieder ein Bruder Umbau? Mittlerweile gibt es hier doch schon hunderte solcher Umbauberichte!"

Ja. Das ist korrekt. Ich lese hier nun schon seit einigen Monaten still und leise mit, und habe natürlich gerade die Bruder Umbauten förmlich aufgesogen.

Was mich bei nahezu allen Berichten aber störte, war die Tatsache, dass sie eigentlich nie bis zum Ende ausgeführt wurden. Vermutlich verließ die Erbauer irgendwann die Lust am Umbau, oder sie erkannten, dass man aus einem Spielzeug eben nicht einfach so nebenbei ein ansprechendes Modell kann - keine Ahnung.

Aus genau diesem Grund schreibe ich meinen Bericht auch erst jetzt, wo der Auflieger bis auf Kleinigkeiten nahezu fertig gestelllt ist.
Jetzt liegt es an euch.
Habt Ihr Interesse an einem Baubericht, oder langweilt euch der 1000te Bruder-Umbau mittlerweile?

Hier schon einmal ein Foto des (fast) fertigen Modells:

dsc_170 (61).jpg
 
:ok
Da ich hier selber einen angefangen Tieflader stehen habe, bin ich natürlich gespannt was Du gebaut hast.

Tele-Trailer hört sich auf jeden Fall nach ausziehbar an: also sehr interessant.

Also her mit neuen Bildern und mehr Input.
:prost
 
Moin Tobias,
auf jeden Fall berichten! Und wie Rainer finde ich gerade das Wort Tele in der Überschrift sehr spannend!;)
 
Wie alles begann...

Nun gut - dann will ich mal berichten... ;-)

Alles fing mit einem guten Kumpel an, der das Truck-Modell Hobby für sich entdeckt hatte.
Ich fand das ganze sehr faszinierend, aber die hohen Kosten schreckten mich doch zunächst ab. Schließlich baute ich zu diesem Zeitpunkt noch Schiffsmodelle, flog RC-Helicopter und Flugzeuge und auch die Modelleisenbahn stand noch im Keller.
Ich erzählte meinem Vater beiläufig von der Geschichte und wenige Wochen später kaufte dieser sich einen Tamiya MAN TGX ...

Jetzt konnte ich mir selbst das ganze nicht mehr schlecht reden - ich MUSSTE auch einen Truck haben - aber halbwegs günstig sollte er sein.
So fand über ein bekanntes Kleinanzeigen - Portal mein erster MAN seinen Weg in meine Werkstatt. Dieser war bereits fertig gebaut und lackiert und erwartete nun ein passendes Anhängsel...

Kurzum wurde direkt bei Bruder ein entsprechender Tieflader (als Ersatzteil) für sehr günstiges Geld geordert.

Kurze Stellprobe:

DSC_0007.jpg


Dann wurde anhand einer bemaßten Zeichnung eines Noteboom OSD 48 das ganze Teil auch schon zersägt:

DSC_0009.jpg


Da das ganze Konstrukt später teleskopierbar gestaltet werden sollte, musste nun an der Unterseite Platz für die entsprechenden Träger geschaffen werden. Hierzu wurde die "Wabenstruktur" des Bruders großflächig weg gedremelt. Der Mittelsteg musste der Stabilität halber bestehen bleiben, wodurch die Konstruktion - vorbildwidrig - mit zwei nebeneinander liegenden Längsträgern ausgeführt werden musste (der erste von vielen Kompromissen). Die entstandenen Zwischenräume wurden mit Polistyrolplatten verfüllt. Alle Teile wurden mit Kleber geheftet und anschließend mit den Trägern verschraubt:

DSC_0025.jpg


Jetzt wurden an den Seiten entsprechende ABS- L- Profile angesetzt, verklebt und mit - an der Unterseite gegen gesetzten Alu Flachprofilen verschraubt:

DSC_0027.jpgDSC_0029.jpg
 
Moin Moin
Machst du den Ausschub elektrisch oder per Hand ? Die Bruderräder wirken ja nicht schlecht , nur die Geräusche von dem Plastik ist halt nervig ! Oder alternativ die Wedico Achsen drunter ! Michael
 
Nun wurden in die Längsträger zwei Alu Vierkant Profile eingeschoben und mit dem Schwanenhals verschraubt - das erste Teleskop:

DSC_0030.jpg


Morgen geht's dannn weiter...
 
Noch ohne Verriegelung, dafür mit Unmengen Isolierband als Fixierung, wurden nun die ersten Probefahrten durchgeführt.
Das Ergebnis war enttäuschend. Durch den großen Achsabstand und die originalen, starren Achsen kam die Zugmaschine schon bei geringer Beladung in Kurven an ihre Grenzen. Der Trailer wollte irgendwie immer geradeaus fahren. Sobald ich das Teleskop auszog wurde das besser (längerer Hebelarm) aber das wahre war das nun wirklich nicht.

Also mußten neue Achsen her. Gekaufte Achsen kamen nicht in frage. Die angebotenen Achsen standen finanziell leider in keinerlei Verhältnis zum 20,-€ Bruder.
Deshalb wurde probehalber erstmal eine neue Aufhängung gebastelt:

DSC_0103.jpg

Das sah viel versprechend aus, und so wurden im nächsten Schritt die Räder von der Achse abgezogen, aufgebohrt und mit einer Messinghülse als Lager versehen. Die originale Achse wurde durch eine Gewindestange ersetzt und an der Aufhängung mit etwas Spiel verschraubt, damit beide Seiten weiterhin unterschiedlich einfedern können.
Gleichzeitig kam mir der Gedanke, die Aufhängung als Drehschemel zu gestalten. Als Drehlager kamen der Einfachheit halber erst einmal zwei gefettete Aluplatten zum Einsatz. Hier die erste, fertige Achse:

DSC_0108.jpg
 
Nach dem gleichen Prinzip wurden nun auch die beiden verbliebenen Achsen umgebaut. Die drei fertigen Drehschemel konnten nun mit einem geschlitzten Alu-Flachprofil (als Lenkgestänge) verbunden werden:

DSC_0112.jpg


So sieht das ganze eingeschlagen aus:

DSC_0114.jpg


Und hier letztendlich mit verbautem Servo:

DSC_0116.jpg
 
Moin Tobias,

schöne Geschichte, habe ich auch noch vor mir. Der Bruder Tieflader ist bereits vorhanden.
Zu deinen gelenkten Achsen habe ich folgende Frage, muss die Achse mit dem kleinsten Radius nicht am stärksten
eingeschlagen sein? Das wäre meiner Meinung nach die letzte Achse da sie den kleinsten Kreis fährt. Oder liege ich da falsch?:frage:frage:frage

Das Thema habe ich abonniert, freue mich auf die Fortsetzung.
 
Der Drehpunkt liegt ja bei einem Auflieger immer irgendwo zwischen Königsbolzen und den Achsen. Auf jeden fall aber immer vor den Achsen. Daher muss die letzte Achse immer stärker auslenken als die davor liegenden. Quasi umgekehrt zum Prinzip bei Zugmaschinen mit mehreren Lenkachsen.

Das Lenkverhältnis passt bei mir - mehr zufällig als berechnet - relativ gut. Perfekt bekommt man's bei einem Teletrailer sowieso nicht hin, da bei unterschiedlichen Auflieger-Längen eigentlich auch die Lenkverhältnisse untereinander verändert werden müssten. Irgendwo auf der Homepage von Goldhofer habe ich gelesen, dass die die Lenkung für den voll ausgezogenen Zustand optimiert haben. Bei geringeren Längen radiert da also immer irgendeine Achse.
Bei meinem Trailer scheint mir das Verhältnis bei etwa 50% Auszug am ehesten zu passen. Bei 100% müssten die ersten beiden Achsen etwas mehr Ausschlag bekommen. Vielleicht bekomme ich das später aber auch noch realisiert. Eine Idee hab ich hier schon. Die lässt sich aber gegenwärtig nicht realisieren, da meine funke einige Kanäle zu wenig hat^^
 
Parallel zu den weiteren Testfahrten wurde eine einfache, manuelle Teleskopverriegelung gebaut:

DSC_0117.jpg

Mittlerweile sah das ganze in meinen Augen schon mal recht brauchbar aus:

eingefahren:

DSC_0119.jpg

ausgezogen (ca. 125cm):

DSC_0122.jpg

- - - Aktualisiert - - -

Im unbeladenen Zustand funktionierte das alles ganz prima.
Aber schon bei 2kg Ladung offenbarte sich eine große Schwachstelle der Bruder-Konstruktion, welche durch die Teleskopierbarkeit natürlich noch verstärkt wurde - der labberige Schwanenhals:

DSC_0154.jpg

Hier wurde entsprechend versteift:

DSC_0155.jpg

Diese Maßnahme brachte den erhofften Erfolg:

DSC_0156.jpg
 
Da das mit der Lenkung recht gut funktionierte und die gesamte Konstruktion mittlerweile doch recht stabil war, wurde der Auflieger mal probehalber weiter verlängert:

DSC_0164.jpg

DSC_0163.jpg


Auch hier verliefen die Fahrtests sehr positiv. Also wurde die weitere Verlängerung mit ins Pflichtenheft aufgenommen
 
Moin Moin
Nochmal verlängern :mama ? Was hast du denn vor ? Den Parcour anliefern :hfg? Michael
 
Ha Ha

Nein - den Parcours will ich damit nicht anliefern.
Und - mal ehrlich - im Original sind knappe 26 m Aufliegerlänge ja jetzt auch gar nicht soooooo lang.

Auf einem echten Parcours war ich mit dem Teil natürlich noch nicht. Aber durch die Lenkung ist der Trailer wirklich enorm wendig, zumal ich ja aktiv nachlenke.
Wie breit sind denn die Straßen auf einem Parcours so in etwa? Kann ja mal nen Testaufbau machen...^^
 
Das zweite Teleskop war schnell gebaut. Im Baumarkt um die Ecke gab es passende Vierkant - Alu Rohre, welche in die anderen hinein passten. Ein paar Schrauben, ne Menge Bohrungen und fertig. Die Verriegelung ist identisch mit der ersten. Die Gesamtlänge des Aufliegers liegt jetzt bei 165 cm:

DSC_0167.jpg

DSC_0169.jpg

DSC_0168.jpg

- - - Aktualisiert - - -

Nachdem technisch jetzt soweit alles halbwegs wunschgemäß funktionierte, ging es jetzt an die Optik.

Das Bruder Heck wurde gecleant:

DSC_170 (11).jpg

...und anschließend neu aufgebaut:

DSC_170 (12).jpg

DSC_170 (14).jpg

Dann noch mit ausziehbaren Warntafeln versehen:

DSC_170 (16).jpg

DSC_170 (18).jpg

- - - Aktualisiert - - -

Parallel weitere Testfahrten:

DSC_170 (27).jpg

DSC_170 (23).jpg

Im Baumarkt dann wieder eine eigentlich passende Ladung gefunden:

dsc_170 (45).jpg


Im leeren Zusatand funktioniert die Lenkung einwandfrei, bei 4kg Zuladung noch so halb und bei 7kg ist Feierabend - wohl gemerkt auf glattem Boden.
Das schien mir nicht wirklich praxistauglich. Daher wurden die Gleitlager durch Druckkugellager ersetzt. Hierdurch kam der Auflieger insgesamt ca. 1 cm höher. Als Tieflader geht er somit wohl nicht mehr durch. Aber eine erhöhte Bodenfreiheit ist ja prinzipiell nicht schlecht.

Hier voll eingefedert mit 10 kg Lattenrost-Ladung. Das Lenkservo zieht das jetzt problemlos durch, sogar auf Teppich:

dsc_170 (55).jpg
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Manchmal muss man eben Kompromisse eingehen.
Und ich denke eine funktionierende Lenkung ist wichtiger als 1 cm weniger Bodenfreiheit.
Auf einem Parcours bleibt man außerdem sehr leicht hängen, wenn er zu tief ist.
O.K. in der Praxis schleifen die Dinger auch fast auf dem Boden. Aber mal ehrlich, dass fahren macht auch keinen Spaß wenn man alle paar Meter irgendwo hängen bleibt.


PS: Mache bitte immer eine Leerzeile zwischen den Bildern, das macht das ganze etwas übersichtlicher.
 
Was mich bei nahezu allen Berichten aber störte, war die Tatsache, dass sie eigentlich nie bis zum Ende ausgeführt wurden. Vermutlich verließ die Erbauer irgendwann die Lust am Umbau, oder sie erkannten, dass man aus einem Spielzeug eben nicht einfach so nebenbei ein ansprechendes Modell kann - keine Ahnung.

Mich wundert ofmals, weshalb überhaupt ein Tieflader von Bruder verwendet wird.
Oftmals, und auch bei Deinem Umbau, bleibt am Ende so wenig Material von Bruder übrig, dass es doch mehr Sinn gemacht hätte, den Tieflader gleich komplett selbst zu bauen.

Das Teil ist ne tolle Sache, keine Frage. Doch bei 95 Prozent Metallanteil würden mich die Platikteile ziemlich stören. Es juckt einem doch in den Fingern, die Ladefläche sowie die Begrenzungen auf dem Schwanenehals durch Echtholz zu ersetzen. Und dann sind die Räder die letzten Bruderteile.

Noch ne Anektode:
Ein Modellbaufreund von mir hatte mal einen Tieflader gebaut, der lag so tief dass es beim Überfahren eines (Modell-) Bahnübergangs immer einen Kurzschluss gab und die (LGB-) Lok stehen bleib. Ausserdem konnte man mit WEDICO-LKWs problemlos quer drüber fahren.
 
Mich wundert ofmals, weshalb überhaupt ein Tieflader von Bruder verwendet wird.
Oftmals, und auch bei Deinem Umbau, bleibt am Ende so wenig Material von Bruder übrig, dass es doch mehr Sinn gemacht hätte, den Tieflader gleich komplett selbst zu bauen.

Hier gebe ich dir absolut recht. Natürlich hätte ein kompletter Eigenbau für Außenstehende im Nachhinein mehr Sinn ergeben.

Aber wenn man ganz am Anfang steht, noch nie einen Bausatz-Auflieger besessen hat und eigentlich auch keinen Plan vom Truckmodellbau hat - dann bietet sich ein solcher Umbau natürlich an um Erfahrungen zu sammeln, zumal die Kosten für einen "Standard-Umbau" ja fast zu vernachlässigen sind.

Da außer den Rädern tatsächlich mittlerweile nix mehr vom Bruder übrig ist, würde ich sagen, dass ich jetzt halbwegs weiss wie man einen Auflieger komplett selber bauen kann und werde das sicher auch in Zukunft tun. Ohne die Bruder Basis wäre ich aber nie so weit gekommen.
 
Weiter gehts mit der Ausgestaltung der Ladefläche.
Die entsprechenden Einlagen wurden geschnitten, verklebt und zum verspachteln vorbereitet:

dsc_170 (58).jpg


dann gespachtelt, geschliffen und passende Holzleisten gefertigt:

dsc_170 (56).jpg


dsc_170 (57).jpg

- - - Aktualisiert - - -

...jetzt nur noch schnell lackieren:

dsc_170 (60).jpg


dsc_170 (59).jpg
 
Die fast fertige Stoßstange. Es wurden die 4-Kammer Leuchten von Veroma verbaut. Diese werden noch entsprechend beleuchtet. Auch eine RKL kommt natürlich noch ans Heck. Ein ungelöstes Problem ist bisher noch die Ansteuerung. Bisher habe ich es nicht geschafft, die drei Leitungen für das Beier IR-Modul unauffällig am Teleskop unter zu bringen...

dsc_170 (67).jpg
 
Jetzt noch mit reflektierenden Warnstreifen versehen. Ich würde sagen fast fertig :-D

dsc_170 (73).jpg
 
Hat aber jetzt nicht mehr viel vom Bruder :hfg Hast gut gemacht :ok:ok:ok
 
Vielen Dank!

Ja, die Räder sind noch original und Teile vom Schwanenhals. Mehr ist nicht übrig geblieben :-D

Übrigens sind nur die Rücklichter und die Stützen Kaufteile. Alles andere ist komplett selbst gebaut.
Die Teile sind zu 90% aus dem Baumarkt.
An Werkzeug hab ich Akkuschrauber, Bügelsäge, diverse Feilen, Cuttermesser und einen Dremel benötigt.

Die Gesamtkosten liegen irgendwo im Bereich um die 350,-€.

Ein Eigenbau ist also kein Hexenwerk, und es wird sicher nicht mein letzter sein.
 

Servonaut
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