Hallo zusammen,
nachfolgend noch ein paar Informationen zu diesem interessanten Thema:
Quelle: Last&Kraft, Ausgabe 3-1994
Hintergrund war natürlich wie damals üblich die Autarkiebestrebung der damaligen Machthaber, insbesondere im Energiesektor. Ein heimischer Rohstoff war Holz, das in schier endloser Menge vorhanden war. Allerdings war eine effektive und kostengünstige Logistik bis dahin überhaupt nicht vorhanden und musste erst entwickelt werden. Bis dato wurde Langholz überwiegend mit Pferdefuhrwerken aus dem Wald abgefahren, ein mühsamer Prozess mit viel Handarbeit und damit entsprechend teuer. Beim Schlagen anfallendes Kurzholz war kaum wirtschaftlich zu verwerten, schon gar nicht bei Transporten über längere Distanzen. Besonders lohn- und zeitintensive Umladearbeiten erschwerten eine sinnvolle Nutzung.
Um die ganze Logistik auf vollkommen neue Beine zu stellen und die bis dahin vorhandenen Probleme zu umgehen, wurde die Waldholz-Transport GmbH gegründet. Ziel war, die Transportkosten auf ein absolutes Minimum zu kürzen, um überhaupt dadurch das Kurzholz wirtschaftlich zu nutzen. Es mussten vollkommen neue Wege beschritten werden. Vor allem ging es darum, die einzelnen Stämme nur noch einmal händisch anzupacken und den ganzen Rest zu mechanisieren.
Der ganze Prozess gestaltete sich folgendermaßen:
Am Ernteplatz wurden die kurzen Stämme in eigens angefertigte Container eingeladen. In einen der Container passten 20 Raummeter, umgerechnet ca. 9Tonnen Holz. Bei einem Eigengewicht von einer Tonne wog ein solcher Container beladen ca. 10 Tonnen.
Um im unwegsamen Gelände zu transportieren, wurden die Container auf spezielle Anhänger gestellt, diese hatten vorne einen Drehschemel mit breiten Eisenrollen und hinten ein nicht angetriebenes Raupenfahrgestell. Gezogen wurden die Anhänger mit jeweils einem aufgeladenen Container von einem Raupenschlepper (Hanomag K50 mit 50 PS). Dieser brachte die Kisten zu einem Umladeplatz.
Auf dem Umladeplatz wurden die Container mit einer DEMAG Grossladeschwinge auf Strassenfahrzeuge gesetzt.
Es gab insgesamt nur zwei Lastzüge (eben jene Oldtimer Road Trains), der erste war eine Kombination aus einer Büssing Sattelzugmaschine vom Typ 802 mit 140 PS Dieselmotor, einem spurgelenkten Auflieger und einem weiteren Anhänger. Insgesamt wurden 4 der Container aufgeladen und die Kombination wog bis zu 66 Tonnen bei 40/45 Tonnen Nutzlast.
Eine zweite Sattelzugmaschine, jetzt als Büssing Typ 906 mit Allradantrieb und einem Doppelmotor mit insgesamt 250 PS, entsprach natürlich den Anforderungen weit besser. Hinzu kam, dass die zweite Zugmaschine mit einem Holzvergaser ausgerüstet war und somit das ganze noch weit wirtschaftlicher betrieben werden konnte.
In anhängender PDF sind die beschriebenen Fahrzeuge noch in abfotografierten Bildern enthalten:
Anhang anzeigen Kurzholz.pdf