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Diverse Hersteller MAN TGA 41.660 8x6/4 XXL, ScaleArt/robbe/Eigenbau

Bastl

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19.10.2007
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2.382
Hallo Miteinander,

nachdem die Planung gestanden hat und ich die Teile soweit beieinander hatte ging’s los mit meiner Zweitbaustelle über den Winter. Ich brauche schließlich nächstes Jahr wieder was zum fahren. Vorweg schicken möchte ich noch, dass eine Detaillierung wie beim Faun SLT 50-2 nicht vorgesehen ist.

Als ich Ende letzten Jahres geplant habe meine TGA- Schwerlastzugmaschine (siehe http://www.modelltruck.net/showthread.php?t=25582) auf Servonaut Zwo4 und LiPo um zu stellen, wollte ich gleich einige Schwachstellen (Mignon-Akkus, Antriebskonzept) beseitigen, die sich im Lauf der Zeit herauskristallisiert haben.
Außerdem hatte ich immer mal wieder nach Vorbildern des TGA gesucht und festgestellt, dass es offenbar diesen Typ Schwerlastzugmaschine nur mit längerem Rahmen gibt. Den kurzen Rahmen und den verbauten ScaleART- Schwerlastturm konnte ich nur bei der F-Reihe finden.
Und so kam es, wie es kommen musste. Ich entschied mich, den TGA komplett neu und originalgetreuer aufzubauen. Einiges wird im Eigenbau entstehen wie z. B. der Schwerlastturm und das Heck.

Orientieren werde ich mich an den TGA 41.660 der Firmen Schmidbauer, Franke und Rørby Johansen. Die Fa. Risi (http://www.hadel.net/autos/html/d_lkw_man_tga_41660_risi01.html ) besitzt offenbar den einzigen TGA 41.660 mit einer nachträglich eingebauten angetriebenen Vorderachse. Allerdings wurde dafür auch das Chassis oder das Fahrerhaus höher gelegt, was mir persönlich nicht so gefällt. Ich werde versuchen, den TGA trotz der angetriebenen Lenkachse mit normaler Höhe zu bauen. Der Lack der Hütte bleibt grundsätzlich metallic-blau, aber ich plane ein paar kleine Änderungen.

Off Topic on
Der kurze Rahmen mit Antrieb und Achsen bleibt übrigens bestehen. Vielleicht wage ich mich irgendwann doch noch an meinen heimlichen Traum: eine MAN 41.361 VFS 8x4/4 wie ihn die Fa. Neusel restauriert hat:
http://www.hansebubeforum.de/showtopic.php?threadid=4503&pagenum=17 (viertes Bild von unten)
Was mich bisher zögern hat lassen ist der Eigenbau der F8- Hütte mit Tropendach. Da nun aber schon Fahrgestell und Antrieb vorhanden sind…..
Off Topic off

Folgendes habe ich in Sinsheim 2009 bestellt:
AZukaufmaterial1.JPG
In den Längsträgern haben viele Löcher gefehlt, teilweise habe ich sie schon gebohrt als ich das Foto geschossen habe.

Die ScaleArt- Achsen wirken erstklassig in Sachen Technik und Verarbeitung. Im Einsatz werden sie beweisen müssen, ob sie ihr Geld wert sind
BAchsen2.JPG

Von der kurzen Schwerlastzugmaschine übernehme ich außer dem Fahrerhaus, die Kotflügel, die Registerkupplung, einige Teile des Schwerlastturms und die Servonaut- Elektronik.
Die übrigen Teile habe ich im Laufe des Jahres u. a. hier im Forum zusammengekauft oder haben sich in meiner Sammelkiste aufgefunden.

Zuerst machte ich mich an den Rahmen.
Zwei Messingholme (siehe erstes Foto) mit genau der Länge die ich benötige, habe ich von Hr. Brand von ScaleArt sehr günstig bei der Bestellung der neuen Antriebsachsen auf der Messe Sinsheim 2009 zugesagt bekommen als ich mit Ihm über meinen Umbauplan gesprochen habe. Die Längsträger sind handgefertigte Einzelstücke.
Als die Lieferung angekommen ist, waren bei den Längsträgern völlig überraschend Edelstahltraversen und ein kompletter Schraubensatz (ohne Mehrpreis) beigepackt. Wenn das keine Kundenfreundlichkeit ist.
Die Ernüchterung folgte auf den Fuß. In den Holmen haben viele Löcher gefehlt, einige waren nur angedeutet und später hat sich herausgestellt, dass die Löcher für die Federböcke der zweiten Lenkachse und die Bohrungen für die zugehörigen Halter der Einzelkotflügel daneben lagen. Na ja, man ist ja Modellbauer und die Änderungen sollten mir keine Probleme bereiten.

Um die Löcher möglichst exakt zu setzen habe ich sie mit einem 1,5mm bzw. 2mm – Zentrierlochbohrer in der Ständerbohrmaschine nur durch das Eigengewicht des Bohrkopfes und leichtes drehen mit der Hand „angekörnt“ und dann durchgebohrt. Außerdem habe ich beide Längsträger mit Abstandhölzchen (wegen des geschweiften Rahmens) miteinander verschraubt. So konnte ich die Holme gegenseitig weitgehend als Schablone benutzen. Einige Löcher haben zwar in beiden Rahmenteilen gefehlt, aber am alten kurzen Rahmen konnte ich gut Maß nehmen.

„Ankörnen“ und Durchbohren mit den Zentrierlochbohrern. Nachbohren der 1,5mm-Löcher mit einem 1,6mm- bzw. 2mm -Bohrer.
ELängsträgerBohrungen1.JPG

Im Bereich des Pendelachsaggregats waren viele Löcher wenigstens angesenkt/gefräst. Da hatte ich weit weniger Arbeit.
FLängsträgerBohrungen4.JPG

Das Heck habe ich gekürzt und die weggefallenen Bohrungen in Verlängerung nach vorn wieder gesetzt.
GLängsträgerHeckänderung1.JPG

Weiter ging’s mit der Vorbereitung des Antriebs.
Das wartet auf den Einsatz:
LAntriebVerteilgertriebe2.JPG

Anfangs gleich massive Probleme. Ich musste das gebraucht gekaufte selbstsperrende Verteilgetriebe von Stahl instand setzen. An einem bestimmten Punkt klemmten die Zahnräder und nichts ging mehr. Grund: Das Eingangszahnrad hatte einen deutlichen Höhenschlag. Ein neues Eingangszahnrad und das Drehen des Eingangsflansches um 180° haben ausgereicht um alles wieder sauber rund laufen zu lassen. Das war vermutlich der Grund das Getriebe zu verkaufen. 50 € waren zwar recht günstig, aber ein Hinweis vor dem Kauf hätte sich schon gehört. Was mich wundert ist, dass es durch die Endkontrolle bei Stahl gekommen ist, wenn’s denn eine gibt.

Einen wenig gelaufenen Faulhaber 2657W012CR von einem Arbeitskollegen habe ich bereits beim Bau des kurzen TGA an ein älteres gebrauchtes Unterflurgetriebe angeflanscht. Diese Kombination hatte aber nicht in den kurzen Rahmen gepasst und wartet seitdem auf eine sinnvolle Verwendung.
Das nicht benötigte Verteilgetriebe habe ich abgebaut und die Schlussplatte angepasst.

MAntriebOhneVtGetriebe2.JPG

Der Antrieb war schon vorher nicht sehr leise, aber nun hat er Laute von sich gegeben, die eher einer Luftschutzsirene geglichen haben als einem Getriebe. Also alles komplett zerlegt. Die Ursache hatte ich schnell gefunden. Das erste Zahnrad der Vorgelegewelle drückte auf das Motorritzel und das vom Motorritzel angetriebene Zahnrad. Grund ist die mit relativ viel Spiel nach links und recht gelagerte Vorgelegewelle. Beim Zusammenbau kam Druck von einem Kugellager der Ausgangsplatte auf die Welle, weil die Welle sich nur stramm ins Kugellager drücken lässt. Die Lösung: Zusammenbau von der Ausgangsseite her. Zum Schluss habe ich die Motorplatte angeschraubt nachdem ich die Vorgelegewelle richtig ins ausgangsseitige Kugellager gepresst hatte. Und siehe da, alles läuft zwar wieder wesentlich ruhiger, aber noch nicht so wie ich’ mir vorstelle. Werde das Getriebe wohl nochmals zerlegen.
NAntriebReparatur1.JPG

OAntriebReparatur3.JPG

Falls es jemand interessiert: Das Getriebe ist im 1. Gang 1:12,7 und im 2. Gang 1:5 untersetzt. Am Eingang kommen zwei Untersetzungsstufen 1:2,333, dann folgt das eigentliche Schaltgetriebe mit 1:2,333 (1.Gang) oder 1:0,923 (2.Gang).

Zusammen mit dem selbstsperrenden Verteilgetriebe von Stahl und den Antriebsachsen mit Differenzialsperre wird die Schwerlastzugmaschine den starken Antrieb bekommen, den ich mir vorgestellt habe. Der Motor hat 100% mehr Leistung, 57% mehr Dauerdrehmoment, 6% mehr Wirkungsgrad, aber natürlich auch einen höheren Stromverbrauch ggü. dem vorhergehenden Antrieb.

Antrieb und Verteilgetriebe bei der ersten Anprobe. Zwar muss ich den Antrieb wegen der angetriebenen Lenkachse höher setzen sowie Lenk- und Schaltservo anders anordnen, aber Platz ist im längeren Rahmen jetzt ausreichend vorhanden.
PAntriebAnprobe3.JPG

Vergleich des altes kurzes Fahrgestells mit dem neuen langen.
QRahmenvergleich Kurz_Lang3.JPG

Stand zur Zeit
RRahmenStandZZ2.JPG

Das war’s erst mal.
Ich habe viel geschrieben. Ist aber nur im Eröffnungsthreat so. Ich wollte zu Beginn auch Hintergründe für diejenigen schildern, die das interessiert. Weiter wird’s gehen mit deutlich weniger Text zu den Bildern. Ich werde hier in lockerer Folge berichten. Priorität hat nach wie vor der Faun.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schaut echt Spitze aus das Fahrgestell aus Messing wie lange ist das genau?
 
Danke euch beiden :prost

@ Florian
vor dem kürzen des Hecks war er 520 mm lang, jetzt ist er ca. 10 mm kürzer.
 
Hallo Rainer,

mal eine Frage wenn du schon dein MAN umbaust und dann auch noch die neuen g..l Achsen von ScaleArt einbaust warum machst du dann nicht alle Achsen angetrieben? Würde sich doch bei dem langen Rahmen anbeiten.

Gruß Flo
 
Hallo Florian,

daran habe ich anfangs auch gedacht.
Aber dadurch, dass die zweite (nicht angetriebene) Lenkachse nur locker an drei Blattfedern unter dem Rahmen hängt, kaum Last aufnehmen muss und eigentlich nur mit geschleppt wird, liegt alle Last auf der angetriebenen Vorderachse (wichtig wegen der Kopflastigkeit des MAN) und den beiden Hinterachsen.
U. a. deshalb bin ich zum Schluss gekommen, dass diese Konstellation für eine Schwerlastzugmaschine, die zudem nur auf Straßen unterwegs ist vollkommen ausreichend ist.

Und nebenbei gesagt wäre es zudem eine Zusatzinvestition, die ich nicht so einfach mal nebenbei stemmen kann.
+ 1 angetriebene Lenkachse
+ 1 Doppelkardangelenk mit Längenausgleich
(+ 1 mechanischer Höhenausgleich zwischen beiden Vorderachsen)
 
Das glaub ich dir das die Kosten gewaltig sind wenn alle sAchsen angetrieben werden,
Heute war bei uns in der Arbeit ein MAN 8x4 so wie du in Baust aber mit kurzen Rahmen der war von der Firma Big Move www.Wallek.de der hat mir gut gefallen auch von den Farben her.
 
Hallo Florian,

zuerst war ich vollkommen überrascht als ich die Fotos betrachtete, gibt es also doch so eine SLZM mit kurzem Rahmen!?
Aber bei näherem betrachten gibt es deutliche Unterschiede. Das scheint ein Dreiachser gewesen zu sein, der nachträglich eine zweite eventuell sogar liftbare Lenkachse und ein Regal hinter dem Fahrerhaus bekam. Außerdem denke ich dass der nicht die 660PS-Maschine eingebaut hat sondern höchstens das 510 PS-Triebwerk. Kleine aber feine Unterschiede. :heilig
Ein interessanter Link :ok
Unter den Partnern bei BigMove habe ich übrigens mein Lackiervorbild gefunden, ein Fahrzeug der Fa Wagner.
 
Hallo Rainer,
von MAN wurde der TGA nichtmehr mit kurzem Radstand zwischen 1. und 2. Achse gebaut! Diese Fahrzeuge werden durch Toni Maurer umgebaut und diese Achse heißt auch "Maurer Achse"!!! Und mit dem Motor hast du auch recht, Top Tribwerk bei diesen Fahrzeugen waren die 3 Varianten der 500´er Motoren!

Freu mich schon auf weitere Fortschritte deiner Zugmaschine
Gruß Alex
 
Hallo Alex,

habe mir die Web- Seiten der Fa. Toni Maurer angeschaut- sehr interessant und schöne Bilder von umgebauten MAN. Klasse Info von Dir. :ok
 
Hallo Rainer,

schönes Umbauvorhaben, gefällt mir.:ok

Aber warum verbaust du die neuen ScaleArt - Achsen und nicht die von AFV wie in deinem Faun? Bist du nicht zufrieden mit den Achsen von AFV oder verspricht du dir einen Vorteil/Verbesserung mit den SA - Achsen?
 
Hallo Dietmar,

ich bin in der äußerst komfortablen Lage, dass ich, falls ich die Achsen doch nicht verwende, einen Abnehmer in der Hinterhand habe, der die Achsen aber erst im kommenden Frühjahr benötigt. Das hat den Kauf ganz entscheidend beeinflusst.
Es kann also durchaus sein, dass mitten im Baubericht die Achsen wechseln.

Der Kauf hat absolut nichts mit der Qualität der AFV-Achsen zu tun. Die sind absolut klasse und die Achsgehäuse konkurrenzlos klein. Nur mit der Sperrenbetätigung habe ich aufgrund des extrem kurzen Weges ein gewisses Problem bei der Ansteuerung von zwei Sperren mit einem Servo. Ich werde wohl den Faun umbauen, ein Servo je Sperre.

Mich hat vor allem die ScaleArt- Vorderachse gereizt. Die Gleichlaufgelenke, der große und leichtgängige Lenkeinschlag, die vollkommen ohne Widerstand drehenden Achsschenkel.
Die Sperrenbetätigung scheint hier gut gelöst zu sein. Ob’s aber auch im Betrieb so gut funktioniert, wird sich zeigen.
Ein Nachteil gerade der Vorderachse ist der große Differenzialkorb. Ich muss den Antrieb deutlich höher setzen. Eine AFV- Lenkachse wäre da ein großer Vorteil.
Ein überraschendes Problem hatte ich mit den ScaleArt- Achsen allerdings auch, aber das wird in meinem Baubericht noch kommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Info.:prost

Werde weiterhin gespannt den Umbau verfolgen, wie gesagt "klasse Projekt".:ok
 
Schönes Projekt! :ok

Das mit den AFV-Achsen kommt mir bekannt vor. Der Sperrweg ist derart klein dass es schwierig ist mehere Sperren auf ein Servo zu nehmen.

...ich war zuerst der Meinung ich könne 4Sperren auf ein Servo schalten...no Way...dermassen schierig die abzugleichen...

Aber zwei gleichzeitig sind eigentlich halbwegs gut machbar.
 
Danke Dietmar und Phil :prost

Bevor ich weiterbauen konnte, hatte ich ein völlig unerwartetes Problem mit den Achsen.
Ich habe nicht gleich bei der Antwort auf Dietmar’s Frage das Problem geschildert, weil ich erst mit Hr. Michalik von ScaleArt reden wollte.

In diesem Fall waren nur die Hinterachsen im Zusammenhang mit der Pendelfederung (von ScaleArt) betroffen, aber bei der Vorderachse sieht das nicht anders aus.
Nachdem ich die Gleitplatten (auf der die Pendelfederenden aufliegen) und die Winkel für die Längsstreben an den Hinterachsen verschraubt hatte, bemerkte ich beim drehen der Eingangswellen ein deutlich schlechteres Drehverhalten der Achse. Jede eingreifende Zahnflanke war deutlich zu spüren und der Drehwiderstand deutlich höher. Zum Glück hatte ich die Leichtgängigkeit der Achsen vor Montage der Platten und Winkel ausprobiert, sonst hätte ich gedacht, die Achsen müssen halt noch ordentlich einlaufen. Nach kurzer Suche bin ich auf die Ursachen gekommen. Sie sind auf den Fotos gut zu sehen.
Man erkennt die beim anschrauben leicht verbogene Platte. Und durch das senkrecht geteilte Achsgehäuse entstehen zusätzliche Probleme bei Ungenauigkeiten.
AAchsproblem1.JPG

BAchsproblem2.JPG

Meine Lösung: Die Platten habe ich der Form des Differentialgehäuses mit der Halbrundfeile angepasst. Die M3 Schrauben habe ich vorsichtig abwechselnd leicht angezogen und die Platten bzw. Winkel durch einen Tropfen Sekundenkleber zusätzlich gegen verdrehen gesichert, weil ich einfach die Schrauben nicht stark genug anziehen konnte. Während des Festdrehens der Schrauben habe ich immer wieder die Leichtgängigkeit der Wellen geprüft.

Fazit: die Verschraubung der Achshälften mit M2-Schrauben ist der Verschraubung der Platten und Winkel mit M3 natürlich kräftemäßig unterlegen und gibt eher nach. Begünstig wird das durch die nicht plane Auflagefläche für die Platten und Winkel. Zum Glück ist an den beiden Achsgehäusen kein Schaden entstanden. Vielleicht sind meine Bedenken auch übertrieben und die Achsen würden auch in „verzogenem“ Zustand nach dem Einlaufen zuverlässig ihren Dienst verrichten, ……vielleicht.
Ich habe daraufhin mit Hr. Michalik von ScaleArt darüber gesprochen. Er nimmt sich der Sache an. Und er hat sich ausdrücklich für die konstruktive Kritik bedankt, in der Regel muss er sich ganz andere Sachen anhören! Eventuell sollen die Auflageflächen künftig plan gefräst werden und das mit der zu langen Platte schaut er sich an. Ich bin gespannt ob und wann eine Reaktion bzw. Änderung erfolgt.

Zurück zum Baubericht:
Die Federpakete der angetriebenen Vorderachse habe ich mit jeweils zwei zusätzlichen langen Federn verstärkt, weil ich bei dem kurzen Fahrgestell die Erfahrung gemacht habe, dass die Federpakte durch das hohe Frontgewicht sehr stark eingefedert waren. Der kurze MAN hatte dadurch vorne deutlich tiefer gelegen wie hinten. Damit das Fahrwerk nicht höher wurde, habe ich entsprechend Abstandhalter zwischen den Federn weggelassen. Deshalb schauen die Federpakete in der Mitte zusammengequetscht aus. Außerdem sieht man auf den Fotos, dass ich in die langen Hebel der Lenkübertragung zur 2. Lenkachse zusätzliche Löcher gebohrt habe, damit der Lenkausschlag der 2. Achse kleiner wird wie beim kurzen Fahrgestell. Sonst hätte die Lenkgeometrie nicht gepasst.
CVorderachseFedernHebelZur2Achse1.JPG

DVorderachseFedernHebelZur2Achse2.JPG

Die Federaufhängungen der nicht angetriebenen Vorderachse musste ich auf Abstand zum Rahmen setzen und ich konnte die der Achse beiliegenden Adapter für Wedico- Rahmen zur Befestigung nutzen. Die Kunststoffkugelköpfe habe ich durch Metallkugelköpfe ersetzt. Metallkugelköpfe sollten in der Preisklasse in der die Vorderachse liegt eigentlich selbstverständlich sein. Der Vorbesitzer der Achse könnte sie allerdings auch ausgetauscht haben.
ELenkachse1.JPG

Vorne verschraubte ich ein massives 5mm dickes Aluprofil mit dem Rahmen. Daran wird die Schwerlaststoßstange und die Registerkupplung verschraubt, sodass hohe Zug- und Druckkräfte über die Registerkupplung in den Rahmen eingeleitet und aufgefangen werden können.
Auch zu erkennen ist der Versuch, die Achse an Federpakete mit selbstgebauten Adaptern unter dem Rahmen aufzuhängen, um den großen Lenkeinschlag der Achse optimal ausnützen zu können. Es scheiterte daran, dass der Rahmen dann viel so hoch gelegen hat.
FPlatteStoßstangeRegisterkuppl2.JPG

Dann habe ich die Antriebsachsen angeschraubt und eingestellt um den optimale Lage des Antriebs sowie den Platz für die Servos fest zu legen. Motor und Getriebe sind um 8mm höher gelegt.
GAntriebEingebaut1.JPG

Das Fahrgestell steht das erste Mal auf den Rädern. Die schwarze Anlenkstange vor dem linken Vorderrad bekommt noch einen Knick zum Rahmen hin, um einen größtmöglichen Lenkausschlag auch auf die andere Seite zu erhalten.
Der Lenkeinschlag der Achse ist übrigens bei weitem noch nicht ausgereizt und wird nur durch die Spurstange und die Federpakete begrenzt.
HFahrgestellAufRädern1.JPG

IFahrgestellAufRädern2.JPG

JFahrgestellAufRädern3.JPG

Ich glaube, ich habe zu viele Löcher in den Rahmen gebohrt, wenn ich mir den jetzt auf den Fotos so ansehe. :heilig

Als nächstes geht’s an den Bau der Hecktraverse mit einigen Zutaten. Die will ich komplett selbst aus Messing und dem Original recht nahe bauen. Mal sehen ob’s was wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Rainer,

schöne und ausführliche Beschreibung deines Aufbaus - finde ich klasse :ok

Das mit den Ungenauigkeiten an der Achse habe ich nicht gehabt bzw. wurde es sicherlich beim Bau von Hr. Michalik ausgebessert. Mal sehen, ob eine Änderung passiert.

Halt uns da auf dem laufenden, das würd mich auch interessieren. Aber kritikfähig sind die Jungs von ScaleArt schon.

Habe das mal bei meinem Fahrzeug gecheckt und dort laufen die Achsen sehr leicht.
 
Hallo Rainer :winker,

... super Baubericht :ok :ok :ok !

Die Lösung der Motorhalterung interessiert mich sehr, da ich auch
das Problem habe, dass die Antriebsachse an das Getriebe schlägt :(.

Hast du schon ausprobiert, ob die Messingröhrchen beim Betrieb
des Motors unter Last ausreichen ?

Ist auf jeden Fall eine gute Lösung :ok !

Ich hatte schon vor, an meinem SCANIA einen kurzen "Hilfsrahmen" aus
Ms U-Profil 6x6x1mm zu bauen und den Motor dadurch zu erhöhen. Deine
Version halt ich aber für besser und einfacher zu realisieren :) ! Vor allem
kommt man da genau auf die fehlenden 7-8mm :prost !!!!!
 
Danke euch beiden :prost

@ Alexander
Wegen dem Problem mit der nicht planen Auflage machen sie sich bereits Gedanken und suchen nach einer Lösung. Das mit der am Achsgehäuse aufliegenden Platte ist Hr. Michalik neu. Entweder müsste die Platte etwas gekürzt werden oder ein Ende der Platte bekommt etwas Material abgetragen/gefräst. Vielleicht kommt auch nur ein Hinweis in die Baubeschreibung der Pendelfederung. Ich denke, die Kosten werden über den Lösungsweg entscheiden.
Stimmt, kritikfähig und umgänglich sind sie alle. Selbst der Big Boss, man muss ihn halt zu nehmen wissen. Ich freue mich immer auf Diskussionen und Erfahrungsaustausch am Messestand.

@ Gerd
Die Messingröhrchen haben 1mm Wandstärke und sind sehr robust.
Um ein eventuelles einreißen/eintauchen der relativ kleinen Schraubenköpfe in den 0,8mm- Messingrahmen zu verhindern, habe ich einfach noch Beilagscheiben untergelegt. Die Halterung ist sehr stabil und es schaut filigraner aus wie ein durchgehendes 8mm hohes Profil.
 
Hi Rainer

Sehr schöne Komponenten hasst du dir angeschafft, sieht super aus :ok .
Die Vorderachse hat ja ein mega Einschlag, ist das so?

Gute Idee mit der stabilen Aluplatte. Würde aber ein Querträger zusätzlich einbauen etwas vor der Vorderachse, wegen der Stabilität für die Registerkuppung. Wenn du etwas ordentliches anhängst und eine Kurve fahren willst könnte es sein dass das Chassi im vorderen Teil nachgibt (querkräffte), der nächste Querträger ist ja erst beim Getriebe hinten.

Ansonsten verfolge ich dein MAN projekt mit hochgenuss, wird ja sicher auch so ein Bombenmodell wie der Faun :prost .
 
Danke Dir Marcel :prost

wenn nichts im Weg wäre, könnten die Vorderräder locker drehen bis der Rahmen sie aufhält. Durch die Gleichlaufgelenke drehen die Abtriebswellen trotz des großen Beugewinkels immer noch sehr leicht und ohne zu ruckeln.

Der Rahmen bekommt noch einige Versteifungen. Unter anderem einen stabilen Träger für Lenk- und Schaltservo zwischen Aluplatte und Motor, der zusätzlich die Aluplatte mit den Rahmen verbindet.

Die Registerkupplung wird außer an der Aluplatte noch an den rot lackierten Edelstahlhaltern, die nach unten abstehen, befestigt. Die Halter werde ich noch mit einem Querrohr stabilisieren.

Ich kann von den Erfahrungen mit dem kurze MAN profitieren und weiß was ich alles anders bauen muss um eine wirklich kräftige und stabile Schwerlastzugmaschine auf die Räder zu stellen die ihrem Namen hoffentlich auch gerecht wird.

...wird ja sicher auch so ein Bombenmodell wie der Faun :prost .
So detailliert wird er lange nicht, ich möchte nächstes Jahr damit fahren. ;)
 
Info von ScaleArt zum Problem mit den Achsen

Info von Hr. Michalik von ScaleArt zu meinen Achsproblemen:

Die Achsen werden unverändert bleiben.

Es werden in kürze zwei Änderungen in den Herstellungsprozess des Pendelachsaggregatsbausatzes einfließen:
Die Gleitplatten für die Federn und die Winkel für die Längslenker die oben bzw. unten an den Achsen verschraubt werden bekommen mittig eine Nut gefräst. Die Folge ist, dass die Teile nur noch seitlich auf die Achswellengehäuse Druck erzeugen und die Gleitplatte nicht mehr am Differenzialgehäuse drückt. Außerdem können die Platten bzw. Winkel dadurch nicht mehr auf die Stoßstelle der Gehäusehälften drücken. Eine Verformung wird somit ausgeschlossen.
Direkt mit den Achsen verschraubte Federpakete geben aufgrund ihrer Federwirkung nach und verursachen kein Problem.

Allerdings wirken sich die Änderungen erst aus, wenn die bereits im Lager vorrätigen Pendelachsbausätze aufgebraucht sind.

Eine positive Reaktion für uns Modellbauer. Und sollte man die alte Version des Pendelachsbausatzes erhalten, muss man halt den Teilen etwas mit der Feile zu leibe rücken. So hab’s ich inzwischen gemacht. Ich habe mit der Halbrundfeile etwas Material abgetragen, so dass die Gleitplatten und die Winkel nicht mehr auf die Stoßstellen der Achsgehäuse bzw. aufs Differenzialgehäuse drücken. War in 10 Min erledigt.
Will man das nicht machen, sollte man sich nicht scheuen und bei ScaleArt anrufen. Die helfen sicher weiter.
 
Hallo Rainer,

habe (wie auch Du) erst jetzt Dein neues Zwischenbauprojekt entdeckt.
So fangen die meisten Nebenbaustellen an. ;)

Deine Beschreibungen sind toll, halt ganz Bastl.
Wie die anderen bin auch ich auf den weiteren Werdegang gespannt. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Hecktraverse in Schwerlastausführung

Hallo Miteinander,

als nächstes habe ich anhand von diversen Fotos die verstärkte Hecktraverse mit der Abstützplatte für einen abkuppelbaren Schwanenhals gebaut. Die Grundkonstruktion scheint meistens ziemlich ähnlich zu sein, während die Anschlüsse und vor allem die Abstützplatte offenbar recht individuell nach Kundenwunsch angebaut werden. Deshalb habe ich mir auch gewisse Freiheiten erlaubt.

Die Hecktraverse konstruierte ich als eine Einheit, die auf die Längsträger aufgeschoben und verschraubt wird. Positiver Nebeneffekt: das hohe Gewicht verbessert die Traktion der Hinterachsen der kopflastigen Zugmaschine.
Um das Teil problemlos abschraubbar zu machen verwende ich keine Muttern. Stattdessen habe ich in die zwei 3mm starken Messingwangen, die beim Einschieben in die Holme gleiten, Bohrungen mit M1,6- Gewinden gesetzt.

Leider ist das mit dem Aufschieben nach der ersten Montage nur noch Theorie. Durch das Verschrauben hat sich offensichtlich alles so fest verklemmt, dass das Heck wohl nur noch mit großem Kraftaufwand abgezogen werden kann.

Die Einzelteile bereits mit allen Bohrungen und Gewinden versehen.
AHecktraverseEinzelteile2.JPG

Bilder vom Bau. Wie beim Original kann je Traverse eine einfache Kupplung oder eine Schwerlastkupplung angeschraubt werden.
BHecktraverseRobauVerlötet1.JPG

CHecktraverseRobauVerlötet6.JPG

Fertige Hecktraverse.
DHecktraverseFertig3.JPG

EHecktraverseFertig7.JPG

FHecktraverseFertig8.JPG

Und ein Vergleich mit dem ScaleArt- Heck der kurzen MAN-SLZM. Der Unterschied ist deutlich zu sehen.
GHecktraverseVergleich3.JPG

Und hier kann man das gekürzte Heck erkennen.
HHecktraverseVergleich2.JPG

Das schaut jetzt schon viel eher nach dem Heck einer Schwerlastzugmaschine aus.
Als nächstes geht’s am anderen Ende weiter, sprich Schwerlast/Baustellenstoßstange und Registerkupplung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz großes Kino Rainer, echt top was du da machst!!!!


immer weiter so

Gruß Alex
 
Hallo Rainer,

einfach nur genial deine Arbeit. :ok
 

Servonaut
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