Eigenbau IFA L60 Seenotrettung

[Wikinger142]

Hallo Modellbaufreunde
Bin hier schon eine Weile stiller Mitleser.
Nach längerer Planung geht es nun mit meinem L60 in die aktive Bauphase und daran will ich euch teilhaben lassen.


Konkret wird es ein L60 des Seenotrettungsdienstes der DDR und nachfolgend der DGzRS.
Hatte dieses Modell schon mal vor Jahren als Minimodell in 1:87 nachgebaut. Der Jetzige soll aber einen höheren "Spielwert" erhalten, also baue ich jetzt in 1:10.


Baubeginn war mit dem Rahmen. Entsteht alles aus Messing und wird gelötet. Außenherum kommt man ja beim Verputzen schön ran, aber innen...


Alle Traversen sind schon so weit wie möglich vorbereitet und warten auf den Einbau.


So - der Rahmen ist im Rohbau fertig. Weiter geht es demnächst mit den Blattfederaufhängungen.


Achsen und Räder liegen schon bereit. Stammen vom GD. Leider (oder zum Glück?) bestimmen diese den Detailierungsgrad des Modells.

Dann bis zu den nächsten Teilen.
Gruss Micha

 

[Lutz]

Ah der Anfang ist gemacht.
Der Rahmen sieht gut aus und wird wahrscheinlich auch seinen Dienst erfüllen , aber in der Praxis ist der Rahmen genietet und verschraubt damit er die Verwindungen im Gelände aufnehmen kann.

 

[Seilbagger]

Hallo Micha,

dieses Thema ist jedenfalls schon mal abonniert, damit ich immer direkt mit bekomme wenn es was neues gibt.

So was gefällt mir ausgesprochen gut, das ist jedenfalls Modellbau der hohen Schule.

 

[Bording]

Sieht super aus Wie hast du das Rahmenprofil gebogen?

 

[Wikinger142]

Hallo,
das freut mich, dass mein Beitrag gleich so gut angenommen wurde.
Zum Rahmenprofil, die Blechstreifen habe ich auf Arbeit mit der Tafelschere geschnitten und auch gekantet (natürlich auf der Kantbank)
Bei mir zu Hause habe ich nur eine 30cm-Kantbank und eine 19cm Präzisionskantbank Marke Eigenbau. Bei Gelegenheit stelle ich dieses edle Teil mal näher vor.
Ohne die Möglichkeit richtig zu kanten hätte ich gar nicht in dieser Weise angefangen zu bauen.
Zum Rahmen und Löten desselbigen - meiner Meinung sollte das schon alles halten. Will ja nicht mit 30kmh über die Piste brettern. Jetzt mit den sechs Quertraversen ist er schon rel. verwindungssteif. Mit Hand lässt er sich ca 1cm verdrehen. Und da platzt noch lange nichts weg. Stellenweise bohre und löte ich noch Nieten ein. So wie bei den Pritschentraversen schon geschehen.


Die liegen schon auf "Halde" und warten auf den Einbau.


Und im Detail die Füße der Traversen. Nieten sind gebohrt und verlötet. Wenn das nicht hält schule ich um zum Briefmarkensammler.

Noch was zum Verwinden. Wenn erst die Pritsche aufgeschraubt ist stabilisiert die das gesamte Hinterteil noch mal extra. Dort wird sich dann gar nichts mehr verwinden.
Unter das Fahrerhaus kommt der Motor und wird richtig mit dem Rahmen verschraubt. Ebenso das Verteilergetriebe in der Mitte. Und was sich dann noch verwinden kann...

Aber - bitte alle Einwände eurerseits anbringen. Bin für jegliche Tipps dankbar. Modellbautechnisch bin ich zwar nicht ganz unerfahren, aber was die Spezialitäten im Truckmodellbau betrifft noch Neuling. Der L60 hier wird mein erster richtiger Truck.

Auf weitere gute Zusammenarbeit und Austausch.
Gruss Micha

 

[brummbaer_balou]

Saubere Arbeit die sich sehen lassen kann Ist ein interessantes Projekt das ich mit Begierde verfolgen werde.

 

[Lutz]

Wir haben uns Missversanden - Der L60 hat einen Leiterrahmen aus offenen Profil -die Konstruktion ist verwindungsweich. Es ist erwünscht das sich der Rahmen im Gelände verwindet.
Video...https://www.youtube.com/watch?v=0JCbHLR-MSY
Die Federböcke sind eigentlich am Rahmen angeschraubt.

 

[Bording]

Hallo Micha,

an der Präzisionskantbank bin ich interessiert! Iich habe eine kleine, aber die taugt leider nicht viel.

 

[variant]

Hallo Michael

Wenn das dein erster großer LKW ist,dann möchte ich gar nicht wissen wie der zweite aussieht
Sehr sauber gebaut,klasse Arbeit.Bist schon im Abo.
Gruß Uwe

 

[Wikinger142]

Hallo an Alle
Erst mal Danke für eure lobenden Worte.
Eigentlich komme ich ja aus der Sparte Schiffsmodellbau. Gehe hier also mit diesem Projekt etwas "fremd". Aber so ganz doch nicht - hintendran hängt ja noch ein Schlauchboot auf Trailer. Und das ist also das eigentliche Objekt der Begierde. Baue hier also den "Transportständer" schon mal im Vorraus.
Noch mal zum Rahmen. Diverse Videos kenne ich da auch schon, wie sich der Rahmen extrem verwinden kann. Aber das ist nicht mein Ziel. Wenn ich wahrscheinlich nur genietet und geschraubt hätte, wäre die Verwindung am Modell eventuell auch etwas mehr ausgefallen. Aber so weit soll die Vorbildtreue dann doch nicht gehen. Richtig gefedert sollte mir dann doch reichen um den Bodenkontakt nicht zu verlieren.
Bald geht's weiter.
Gruss Micha

 

[robson-san]

Super Sache,

ich bleib bei Deinem Bericht dran - Sehr gut

Robert

 

[Foschi]

Wow, dass geht ja schon gut los.
Respekt....
Hab das ganze mal Aboniert um auf dem Laufenden zu bleiben
Bin gespannt, wie es weiter geht.

 

[Wikinger142]

Hallo,
da sich hier ja schon Einige einen Sitzplatz in der ersten Reihe reserviert haben und auch kräftig Vorschusslorbeeren verteilt haben
thxdafür), will ich euch nicht länger warten lassen und die nächsten Teile präsentieren.


Der Rahmen hat die Federböcke spendiert bekommen.


Die vier Ferderböcke für die Vorderachse sind alle gleich. Angeschraubt mit MS M1,2 Sechskantkopfschrauben. Also sogar absolut maßstäblich wie beim Echten M12. Man verzeihe mir hier den kleinen Abweicher - die Köpfe haben 2mm Schlüsselweite. (Hätte Richtigerweise 1,9mm Schlüsselweite sein müssen.)


Und weiter nach hinten eine andere Bauform.


Und ganz hinten noch etwas anders.
Am Rahmen sind auch schon die Aufnahmewinkel für die Pritschentraversen dran.


Um den Antrieb habe ich mir auch schon mal Gedanken gemacht und einen Akkuschrauber verschrottet.


Das Getriebe habe ich erst mal komplett zerlegt und gereinigt. Ist schon genial so ein Zweistufenmehrfachplanetengetriebe. Die Motorflanschplatte habe ich durch eine nachgebaute Platte, die gleich als Tragrahmen dient, ersetzt. Die Abgangswelle muss noch umgearbeit werden. Da kommt gleich ein Kardangelenk ran. Auch fehlt noch der Ersatz für die Drehmomenteinstellung. Diese Ratschkupplung wird auf "Funktion Bohren" festgesetzt.
Hätte aber auch noch die Möglichkeit die Ratschung als echte Funktion zu lassen. Macht so was Sinn? Sozusagen als Überlastsicherung.
Auch verwende ich gleich das Schaltgetriebe. Sozusagen Geländegang und Straßengang.
Das Getriebe geht so was von leicht zu schalten. Das nicht gleich so zu nutzen wie es ist, wäre eine Sünde.
Gleich mal noch in diesem Zuge eine Fachfrage an euch.
Der L60 bekommt ja einen permanenten Allrad. Differentiale in Vorder- und Hinterachse sind schon drinn, ebenso schaltbare Differentialsperre. Ist es sinnvoll (oder besser ein MUSS), dass noch ein Zentraldifferential eingebaut werden muss?

Gruss Micha

 

[Wikinger142]

Hallo,
bevor es hier weiter geht, möchte ich meine Frage vom letzten Beitrag nochmal vornan stellen.

Ist es notwendig bei einem 4X4 LKW-Modell auch noch ein Zentraldifferential einzubauen, oder kann man darauf getrost ohne irgendwelche Nachteile verzichten?

Hab mich in den letzten Tagen mit den Blattfedern beschäftigt. Entstanden sind sie aus irgendsoeinem federharten Bandstahl. Schneiden (der Länge nach) ging gerade so noch mit einer Handhebelschere. Das Blechband war 25mm breit, ich brauche aber 10mm.


Für die Vorderachse sind jetzt schon mal je eine Lage dran. Nach Gefühl werden es je Federpaket zwei Lagen. Der Rest wird dann mit Plastestreifen "aufgefüllt".


Die Enden der Blechstreifen wurden ausgeglüht und mit Rundzange, Schraubstock, Dorn und Hammer als Öse gebogen. Und für die bessere Lagerung noch ein Messingröhrchen eingelötet.


Das Längenausgleichgelenk (oder wie der Knochen auch immer genannt wird) entstand als Komplettteil auf der Fräse.

So - vorn federn kann ich schon mal.
Gruss Micha

 

[variant]

Hallo Michael
Die Arbeit ist dir gut gelungen
Gruß Uwe

 

[Lutz]

Die Federn werden gut.
Zu Zentraldifferential - ohne wird er etwas " hoppeln "
-mit ist aber meiner Meinung nach auch nicht das ideale , da du es auch sperren mußt. Ich würde dann das Verteilergetriebe permanent auf die Hinterachse wirken lassen und die Vorderachse im Bedarfsfall zuschalten. Im Original ist es auch nicht anders.

 

[Wikinger142]

@Uwe und Lutz,
erst mal Danke für euren Zuspruch.
Zum Verteilergetriebe will ich mal meine Gedanken und Bedenken äußern. Egal ob sie richtig, unzutreffend oder unbedenklich sind.
Im Original sind da ja ein sperrbares Differenzial und zuschaltbarer Vorderradantrieb drin. Ebenso wird von dort aus noch die Seilwinde betrieben.
Klar, am einfachsten ist ein ganz normales Getriebe mit Eingang und permanenten 2x Abgang zu bauen. Würde mir so auch reichen, nur weiß ich dann nicht wie sich so was in der Kurvenfahrt auswirkt. Ob man da was massiv merkt oder nur "Eingeweihte" was sehen, dass hier was nicht ganz stimmt. Zuschaltbarer Vorderradantrieb wäre dann die nächste Option. Praktisch Hinterradantrieb für die Straße und Allrad für's Gelände. Dann wäre es auch Wurst wenn bei der Kurvenfahrt was nicht ganz stimmt, wenn sich das Modell durch's Gelände wühlt ist die "rechnerische" Fahrtstrecke sowieso weit entfernt von dem tatsächlichen Kurs.
Bei dieser Variante sind aber meine Bedenken, dass im Straßenbetrieb (Hinterradantrieb) alle Antriebslast nur auf die Hinterachse gebracht wird. Meine Achsen sind ja umgebaute Tamiya-Achsen vom GD. Und da kenne ich nicht die Belastungsgrenze, was die so mitmachen.
Was dem aber wieder zugute kommt, im Straßenbetrieb wirken ja nicht so große Kräfte wie im Gelände. Und das wird dann wohl die Hinterachse alleine schaffen.
Die nächste Option wäre ja dann ein Differential (natürlich sperrbar). Das dürfte dann alles abdecken. Und Schlussendlich auch die Kombination sperrbares Differential und zuschaltbarer Vorderradantrieb. Diese Kombination wäre aber wohl nur für's eigene Ego um zu sagen "hab ich auch".
Um aber gleich noch bei den Möglichkeiten des Verteilergetriebes zu bleiben, wäre da noch der Betrieb der Seilwinde. Im Original wird die ja mit vom Hauptmotor über das Verteilergetriebe mit versorgt. Das bedeutet im Modell aber wieder eine eigene Kupplung im Verteilergetriebe. Diese Variante wäre dann aber auch nur wieder für's Ego um den den Spruch loszuwerden"...".
Wesentlich einfacher in der Steuerung wäre ein seperater Motor nur für die Winde. Könnte man aber auch extern mit dem Fahrmotor mischen um das Motorgeräusch synchron mit der Winde mitlaufen zu lassen.
Also - lasst euch ruhig mal aus wie ihr es seht, was wo schon mal verwirklicht wurde, was in welcher Art Sinn macht und was man getrost vernachlässigen kann.
Gruss Micha

 

[Bording]

Hallo Micha,

super Arbeit!
Um die Tamiya Achsen mach dir mal keinen Kopfe, die halten durch. Ich hab bei meinem Borgward ein zweistufiges Getriebe gebaut. Langsamer Gang Allrad, Schnellgang nur die Hinterachse.
Für die Winde würde ich einen kleinen Motor nehmen, eventuell ein altes Servo. Zur Ansteuerung einen einfachen Fahrtenregler wie z.B. CTi. Servoelektronik würde ich heute nicht mehr nehmen.

 

[E303 FG]

Wieder ein IFA mehr ...
bisher schon ne klasse Umsetzung der Details, wenn`s so weiter geht wie mit dem Rahmen, kommt da ein wunderbares Modell raus.

Mfg Steffen

 

[Wikinger142]

Hallo Leute,
erst mal Danke für eure Rückmeldungen und natürlich die lobenden Worte.
Nach reiflicher Überlegung und "Problem"-Austausch mit Anderen und Abwägung der eigenen Möglichkeiten wird es wohl auf ein Verteilergetriebe mit sperrbarem Differential hinauslaufen. Obwohl ja noch die Variante permanenter Hinterradantrieb mit zuschaltbarem Vorderradantrieb auch noch nicht ganz aus dem Auge ist. Gänge zu schalten brauche ich dort nicht, das ist schon alles am Antriebsmotor (Akkuschrauber) dran.
Von dem Gedanke die Seilwinde auch mit über das Verteilergetriebe anzutreiben habe ich mich rel. schnell verabschiedet. Dagegen spricht schon die Tatsache, wenn ich mich (L60)mit Hilfe der Seilwinde rückwärts aus einem Graben befreien will mit gleichzeitigem Radeinsatz, dann muss alles rückwärts drehen. Aber wenn ich mich nach vorn rausziehen will, wird das Seil seitlich über eine Rolle am Rahmen umgelenkt, aber die Räder müssen dann vorwärts drehen. Dann also umgedrehte Drehrichtung Winde gegenüber Räder.
Diese ganze Steuerung macht sich dann doch besser einzeln. Was man dann noch an den Funktionen zusammenmischt kann man dann immer noch entscheiden.
Dann noch schönen 4.Advent.
Gruss Micha

 

[Wikinger142]

So - es geht weiter.


Der Rahmen steht jetzt auf eigenen Beinen - ähm - Rädern.
Federn erst mal nur jeweils eine drunter. Weitere Lagen dann nach Bedarf. Auch der Motor mit Getriebe hat seinen Platz gefunden.
So langsam deuten sich die Dimensionen ab.
Gruss Micha

 

[Wikinger142]

Hallo,
nach umfangreichem Ausmessen des Originals und Umsetzung in eine 3D-Zeichnung durch meinen Sohn geht es mit dem Fahrerhaus los. Es entsteht erst mal ein Positivmodell. Davon wird dann ein Negativ in GFK erstellt und damit dann das echte Fahrerhaus ebenfalls in GFK.


Als Bauhelling dient eine alte Schrankseitenwand. Absolut eben und dick genug. Darauf als Abstand für das "Hinterteil" zwei MDF-Platten fest verschraubt.
Die ganze Kostruktion entsteht aus verschieden dicken Alu-Blechen.


Für die Rundung an der Heckschürze hatte ich zwar die Abwicklung, aber das Blech ist dann so blöd gebogen, habe es einfach nicht passend hinbekommen. So also die Notlösung in schmalen, angeklebten Streifen. Nach dem Feilen und Schleifen sieht es aber auch ok aus. (Ist ja nur die Form, da sind alle Tricks erlaubt.)


Die gesamte Konstruktion ist von unten her mit dem Baubrett fest verschraubt. Die rechte Seite ist schon fertig beplankt. So geht es Stück für Stück ringsum.

Gruss Micha

 

[Wikinger142]

Es geht weiter.


Die unterste Baugruppe ist nun bis auf die Bögen im Bereich der Radkästen fertig.


Das Fahrerhaus nimmt nun auch schon Form an. Mit jeder Menge Hilfsspanten lässt sich jede Form und Fläche nachbilden.


Nur für die dreidimensionalen Rundungen verwende ich Formenbauplaste (fragt mich bitte nicht nach dem genauen Namen, habe ich als Reststücke von einem Freund bekommen).
Das lässt sich wunderbar schleifen und in Form bringen.
Die Rückwand mit den Sicken entsteht als extra Teil und wird erst nach seiner Fertigstellung eingesetzt.


So in etwa sehen dann die Sicken mal aus. Erfordern noch etwas Spachtel-, Schleif- und Klebearbeit.

Gruss Micha

 

[Maytruck †]

Moin Moin
Mal abgesehen davon , das es noch etwas Phantasie braucht , um zu erkenen was es GENAU wird , eine wirklich saubere Arbeit , Michael

 

[Moppy82]

Wahnsinnsarbeit, Ich finde solche Messingarbeiten immer Super!
Dann das Positivmodell in Alu?! Krass!
Ich bin gelernter Metaller, aber das verdient höchsten Respekt!
Ich Aboniere und geb dir mindestens !