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Holzmann BT 75 - keine Kaufempfehlung!

Jettaheizer

VIP Unterstützt modelltruck.net 2021
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21.10.2016
Beiträge
1.191
Hallo Leute,

ich muß mal ein paar Gedanken zum Band- und Tellerschleifer BT 75 von Holzmann loswerden, den ich mir vor einigen Jahren zugelegt habe.
Derzeit wird das Gerät online bei verschiedenen Händlern für 69 € angeboten.
Sollte jemand darüber nachdenken, sich dieses Gerät zuzulegen: Laßt die Finger davon!
Die Qualität und auch die Verarbeitung sind miserabel. Das mußte ich gerade eben mal wieder feststellen, als ich versucht habe, Alu-Flachmaterial gerade winklig zu schleifen. Ich hatte mich gewundert, daß die Schleifkante konvex wurde, obwohl ich langsam geschliffen hab. Außerdem ging mir die Lautstärke des Gerätes im Betrieb (mal wieder) auf die Nerven. Also hab ich mir das Teil mal näher angesehen. Hier mal die Mängel, die ich heute bzw. auch vorher schon festgestellt habe:

- Der Schleifteller sitzt nicht gerade auf der Motorwelle, dadurch eiert er
- Das Treibrad für das Schleifband sitzt ebenfalls nicht gerade (sogar noch schlimmer als der Teller), deswegen eiert es auch, was in Verbindung mit dem Schleifband die lauten Laufgeräusche verursacht
- Der Schleiftisch (Tellerseitig) ist nicht eben
- Die Knebelschrauben zur Fixierung der Tische sind von miserabler Qualität, einmal etwas mehr als handwarm festgedreht zerbröselt der Kunststoff
- Der Winkelanschlag sitzt zu locker in der dafür vorgesehenen Nut im Tisch, dadurch ist er eigentlich nutzlos
- Die Winkelskalen an Tisch und Anschlag sind extrem ungenau
- Das Schleifpapier auf dem Teller war geklebt, Austausch gegen Papier mit Klett samt entsprechendem Gegenstück auf dem Teller ist nur mit Modifikation des Gehäuses unterhalb des Tellers möglich
- Laut Aufdruck auf dem Gerät und laut Anleitung sollen Schleifbänder 25 x 750 mm eingesetzt werden, diese Größe gibt es auf dem freien Markt nicht. Auf der Internetseite wurde das Maß mittlerweile auf 25 x 760 mm korrigiert
- Der Tisch sitzt zu weit vom Schleifteller weg (nach Umrüsten auf Klett-Scheiben immer noch rund 7mm Spalt)
- Die beiden Staubsaugeranschlüsse an der Band- und Tellerseite haben unterschiedliche Durchmesser

Ich hab jetzt mit Sicherheit noch den einen oder anderen Punkt vergessen.
Was ich hingegen loben muß, ist der Motor an sich. Der ist trotz nur 250 W verhältnismäßig kraftvoll (auch bei "festerem" Schleifen kaum Drehzahlabfall) und wird auch im längeren Betrieb nicht übermäßig heiß. Außerdem ist das Gerät recht kompakt, nicht zu schwer, hat aber trotzdem einen guten Stand. Leider sind das die einzigen positiven Punkte, die ich gefunden habe.
Ich bereue mittlerweile, mir dieses Gerät gekauft zu haben (ich hab damals noch 89 € dafür bezahlt), zumal der Kundenservice von Holzmann auch sehr zu wünschen übrig läßt. Ich hatte vor Jahren, als die erste Schleifscheibe auf dem Teller kaputt war, per Mail eine Anfrage nach Alternativen gestellt und bekam nur eine pampige Antwort, die mir nicht wirklich weitergeholfen hat.
Jetzt überlege ich, ob ich das Gerät behalte und die Mängel mittels entsprechender Austauschteile beseitige, das ganze Teil verkaufe und mir etwas gescheites zulege oder mir sogar selbst ein Gerät nach meinen Ansprüchen baue. Letzten Endes wird es bei allen drei Optionen finanziell ungefähr auf das Gleiche hinauslaufen.
Nur sauber und genau arbeiten kann ich mit dem Gerät, so wie es derzeit ist, nicht.

Gruß,
Franz
 
Da hast Du anscheinend ein Montagsgerät erwischt.

Ich habe den Schleifer auch, funktioniert einwandfrei, läuft gerade.
Die Scheibe habe ich sofort auf Klett getauscht, beim Kauf mitgenommen.
Was erwartest Du bei dem Preis von den Winkelanschlägen?
Ich habe die mit einem Winkelmesser eingestellt, das funktioniert gut.

Ansonsten ist das Teil für Holzbearbeitung vorgesehen, leichte Alubearbeitung geht auch.
Ich schleife damit meist Kunststoff, Ureol und ein wenig Alu und Messing.
 
Für das Schleifen von Alu und auch Stahl habe ich mir einen einfachen Bandschleifer kopfüber auf der Werkbank befestigt. Geht auch mit Spannzwingen. Aus Holz, Stahl oder Alu hätte ich mir noch Anschläge oder Führungen machen können, habe aber darauf verzichtet, mache alles frei Hand.
Deinen Kombischleifer traute ich damals, als die Entscheidung für den Bandschleifer fiel, nicht zu, genügend Material wegzunehmen. Auch war mir die Bandführung zu klein, um z.B. einen Kubikzentimeter Alu wegzuschleifen.

Vielleicht ist es besser, wenn Du zwei getrennte Geräte hast, einen Bandschleifer fürs Grobe und für die Flächen und einen großen Tellerschleifer für die Winkel?
 
Hallo Franz,
also ich habe noch das Vorgängergerät, als reinen Bandschleifer ohne Tellerschleifer, 1995 bei Praktiker Baumarkt gekauft und seitdem nicht geschont. Bis jetzt, ausser das er nun etwas rauher läuft (braucht mal neue Lager) noch nie was dran gewesen. Und glaub mir, der musste bevor ich die Drehbank hatte einiges erdulden.
 
Hallo Lothar,
das mit der Zerspanungsbude ist ein guter Tipp, da wurde mir damals gleich geholfen aus meiner alten Chinadrehbank ein funktionierendes Gerät zu machen.
 
Das ist das gleiche Gerät wie der Holzmann. :shn

Wobei der grundsätzlich schon funktioniert, ich vermute da einen Ausreisser beim Thread-Starter.

Gruß
Achim
 
Hallo,

meine Erfahrung mit den Chinateilen sind auch gemischt. Man kann gute Sachen bekommen oder auch den Ausschuß. Und das ist nicht über den Preis auszumachen. Dann muss man die Maschine im Zweifel zurückschickeb oder damit leben. Mache Dinge sind konstruktiv schon Mist (wie die Schleifscheibe) oder meistens die Schrauben.
Wenn ich eine neue Chinamaschine bekomme werden erst einmal die elektrischen Kontakte, besonders der Schutzleiter, geprüft. Wenn ich etwas abschraube gehen die Schrauben, Scheiben und Muttern gleich in den Schrott. Wenn Fett drin ist wird es rausgekrazt und durch neues Ersetzt.

Hier gilt natürlich auch: "you get what you pay". Wer meint z.B. für 1000€ ein Top Drehbank zu bekommen wird leider enttäuscht werden :(
 
Was mich noch wundert,

wenn die Maschine vor Jahren gekauft wurde, warum wurde nicht gleich reklamiert?
Jetzt wird da keiner mehr was machen, damals wäre die vermutlich umgetauscht worden.
 
Hallo Lothar,

in die Zerspanungsbude kann ich leider nicht reinsehen, das geht nur, wenn man angemeldet ist.

@Gregor: mir ist das gewaltige Eiern vorher nie aufgefallen, weil ich z.B. die Bandseite vorher nie aufgemacht hab. Der Teller lief meiner Erinnerung nach Anfangs sauberer. Und zum Thema Reklamation bzw. Kundenservice hatte ich ja eingangs schon etwas geschrieben.

@all: mag sein, daß ich ein Montagsgerät erwischt hab. Mag auch sein, daß alle anderen Geräte aus der Serie sauber laufen. Ich bin jedenfalls von meinem Gerät, so wie ich es bekommen habe, sehr enttäuscht. Mit einem unsauber laufenden Gerät kann ich nunmal nicht sauber arbeiten.
Ich werde jetzt zunächst mal versuchen, das Teil mit möglichst wenig Aufwand so hinzubiegen, daß der Teller und das Treibrad für das Schleifband nicht mehr eiern, sondern sauber rund laufen. Ob mir das gelingt, wird sich zeigen.

Gruß,
Franz
 
Hallo Lothar,

der Link führt zur Registrierungsseite :ghost

Tut mir leid, das habe ich als registrierter User nicht gesehen. Es wird die gleiche Maschine, fast neuwertig, für 70€ angeboten. Mit den Verkäufen von Maschinen und Werkzeugen war ich bis jetzt immer zufrieden, untereinander wird da offenbar nicht betrogen.
Aber Franz möchte seine Maschine erst einmal überholen, was ich auch als erstes machen würde.
Wenn es hier im Forum möglich wäre, seinen Wohnort anzugeben und den Wohnort der Fragesteller zu sehen, könnten ich oder andere User in der Nähe vielleicht helfen.
 
Der Marktplatz ist auf registrierte User Beschränkt, die restlichen Foren der Zerspanungsbude sind frei einsehbar.

Ich würde auch erstmal schauen, wo genau das Problem liegt. Wahrscheinlich lässt sich das mit überschaubarem Aufwand beseitigen.

Das ist halt ein Gerät für fast kein Geld und in "gut" wäre er wieder nicht bezahlbar - zumindest neu.

Gruß
Achim
 
Hallo Leute,

nachdem ich beschlossen habe, das Gerät mit möglichst geringem Aufwand wieder brauchbar zu machen, hab ich heute zunächst einmal Bestandsaufnahme gemacht. Den Schleifteller abgenommen, sieht man dieses Bild:

IMAG1340b.jpg

Auf der Motorwelle sitzt eine Unterlegscheibe, außerdem gibt es zwei Querbohrungen für einen Mitnehmerstift (der bei mir aber nicht vorhanden war). Der Teller hat entsprechende, wenn auch etwas groß dimensionierte, Aussparungen.
Im Zuge der Optimierung des Gerätes habe ich beschlossen, die Unterlegscheibe wegzulassen. Dies hat den Zweck, den Teller weiter zurück zu versetzen in der Hoffnung, daß anschließend der untere Gehäusedeckel ohne Modifikation (Unterlegscheiben als Abstandhalter) wieder paßt. Durch die hintere (dem Motor nähere) Querbohrung habe ich eine kleine 3 mm-Welle aus meiner Motoren-Wühlkiste als Mitnehmerstift gedrückt. Die Passung sollte stramm genug sein, daß er ohne weitere Befestigung hält.
Danach habe ich den Teller aufgesetzt und festgestellt, daß das freie Wellenende, also das, auf dem der Teller sitzt, länger ist als die Nabe des Tellers. Das erklärt auch die Unterlegscheibe auf der Motorwelle. Da ich ja jetzt auf die Scheibe verzichtet habe, mußte ich die Welle etwas kürzen. Dazu habe ich sie bei laufendem Motor mit einer kleinen Flachfeile bearbeitet. Hat sehr gut funktioniert. Das Ergebnis sieht jetzt so aus:

IMAG1342b.jpg

Jetzt ergab sich aber die nächste Schwierigkeit. Durch das Einsetzen des Mitnehmerstiftes ist jetzt die Einschraubtiefe der Befestigungsschraube begrenzt. Mangels kürzerer Schraube habe ich eine Unterleg- und eine Spannscheibe auf die Schraube gesetzt, womit der Teller festgehalten wird. Zum Schluß habe ich noch den Kopf der Schraube ein wenig abgeflacht und alles hat gepaßt. Und siehe da, jetzt läuft der Teller wieder sauber rund.

Auf der Bandseite sah es nach dem Abnehmen des Treibrades so aus:

IMAG1341b.jpg

Hier ist die Sache etwas komplizierter. Das Treibrad aus Kunststoff sitzt auf der einseitig abgeflachten Welle mit ziemlich viel Spiel. Die Abflachung ist außerdem nicht gleichmäßig, da werde ich wohl noch etwas schleifen und danach einen dünnen Blechstreifen zum Ausgleich einsetzen.
Das größere Problem ist aber der Durchmesser. Die Welle hat 15 mm, der Bereich, auf dem das Treibrad sitzt, hat 14 mm. Das bedeutet, das Treibrad wird von der Befestigungsschraube (vorbildlich mit Linksgewinde!) gegen einen nur 0,5 mm breiten Rand gepresst. Der Kunststoff hat an dieser Stelle natürlich im Laufe der Zeit nachgegeben, wodurch dann letzten Endes das gewaltige "Eiern" des Rades zustande kam. Hier muß ich nun eine Lösung finden, wie ich die Auflagefläche für das Treibrad vergrößern kann. Ich denke, ich werde es zunächst mal mit einem großen Stellring versuchen, den ich hinter dem Treibrad auf die Motorwelle setze. Allerdings muß dieser Stellring schon ordentlich fest auf der Welle sitzen, damit er unter dem Druck der Befestigungsschraube nicht nachgibt. Also wird es vermutlich ein Klemmring werden.
Sobald ich etwas passendes gefunden und ausprobiert habe, werde ich wieder berichten.

Gruß,
Franz
 
Hallo Leute,

es gibt wieder ein Update. Ich hab mir für die Motorwelle einen geschlitzten Klemmring bestellt und so weit wie möglich auf die Welle geschoben und festgeschraubt:

IMAG1353b.jpg

Der steht jetzt etwa 0,5mm vor der ursprünglichen Kante in der Welle. Damit kann ich leben. Dann habe ich nachgemessen und festgestellt, daß das Loch im Treibrad 14,4mm Durchmesser hat, die Welle aber exakt 14mm. Glücklicherweise hab ich 0,2mm Fühlerlehrenband hier liegen. Davon hab ich ein Stück abgeschnitten (geht mit einer guten, stabilen Schneiderschere problemlos), mit dem Hammer auf einer Kupferunterlage getrieben, dann nochmal in der Länge angepasst und in das Treibrad eingesetzt:

IMAG1354b.jpg

Damit konnte ich das Treibrad saugend auf die Welle schieben. Nach dem Festdrehen der Befestigungsschraube konnte ich dann einen fast perfekten Rundlauf feststellen. Ich denke, daß in dem Treibrad selber noch ein wenig "Ei" drin ist, aber es läuft jetzt zufriedenstellend. Der nächste Schritt ist das Ausrichten und Anpassen des Blechs, über das das Band läuft und daran anschließend das Ausrichten des Tischs. Wobei ich hier lobend erwähnen muß, daß es eine Justierschraube für die Tischneigung gibt, um diesen exakt auf 90° zum Band einzustellen. Zunächst brauche ich aber neue Schleifbänder, das Originale hat die besten Tage hinter sich bzw. genügt meinen Qualitätsansprüchen nicht mehr...

Gruß,
Franz
 
Hallo Franz,
getreu dem Motto "Was nicht passt, wird passend gemacht". Hast du prima gelöst. :ok

MfG Peter :winker
 
Hallo Peter,

das ist halt die Low-Budget-Variante. Mit geringem (finanziellem) Aufwand aus etwas unzureichendem etwas brauchbares machen. Wobei der Stellring inklusive Versand auch fast 12€ gekostet hat. Aber im Vergleich zu dem, was mich eine qualitativ höherwertige (ich rede hier noch nicht einmal von einem Spitzengerät) Schleifmaschine kosten würde, ist das Kleinkram. Mehr hab ich bisher noch nicht für die Optimierung ausgegeben, und abgesehen von neuen Schleifbändern (die ich jetzt mal als Verschleißmaterial gar nicht zu den Optimierungsmaßnahmen dazurechne) muß ich auch voraussichtlich nichts investieren.

Gruß,
Franz
 

Servonaut
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