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Herstellung von Silikonformen zum Gießen..

derfnam

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363
... mit niedrigschmelzenden Metall-Legierungen (Roses Metall, Schmelzpunkt 95°)

Hallo Kollegen!
Oft braucht man für ein Modell eine größere Anzahl von Teilen gleicher Bauform z.B. 120 Stück Raupenkettenglieder für ein Bagger-Modell. Jetzt sagen einige wahrscheinlich: "Die kann man ja heutzutage mit dem 3-D-Drucker herstellen". Stimmt, aber nicht aus Metall und niemals mit dem gleichen Gewicht, was ja die Standfestigkeit eines Baggers erheblich beeinflußt.
Ich habe daher die Kettenglieder für meine Menck-Bagger gegossen und möchte Euch mal vorstellen, wie so eine zweiteilige Gußform entsteht und worauf man achten muß.

Da ist zunächst das "Urmodell", aus Aluminium gefräst, die Radien von Hand gefeilt:
Raupe1.jpg Raupe2.jpg Raupe3.jpg
Raupe4.jpg

Nächster Schritt basteln eines Holzrahmens für die Form, dann den Boden ca. 2mm dick mit Knetmasse belegen und die Oberfläche einigermaßen glätten:
Formboden.jpg
Jetzt kommen in die Ecken zwei Vertiefungen, damit das Formoberteil nachher mit dem Unterteil passend fixiert wird:
Formboden1.jpg

Nun wird das Urmodell etwa zu einem Viertel in die Knetmasse gedrückt und die Kanten sorgfältig verstrichen:
Formbodenmitmodell.jpg

Die Eingußkanäle werden eingeformt:
Eingusskanäle.jpg

Im folgenden wird der Silokon-Kautschuk RTV-HB angemischt und das Urmodell zunächst mit einer dünnen Schicht des Silikons eingepinselt, damit keine Luftblasen direkt am Modell sind. Davon habe ich kein Foto, weil die Pause zwischen dem Einpinseln und dem entgültigen füllen des Formkastens nicht zu lang sein soll.
Der gefüllte Formkasten mit Teil 1 der Form:
Silikondrin.jpg

20 Stunden später wird dann der zweite Teil der Form mit Silikon ausgegossen, dazu wird der Formkasten über die Hälfte der Höhe hochgezogen und die Knetmasse bis auf die Angußkanäle entfernt.
So erhält man eine zweiteilige Gießform aus der man die Gußteile einfach entnehmen kann.
Diese Formen kann man übrigens auch nach Jahzehnten noch verwenden...
 
Hallo

Da ist ja ein richtiger Handforner am Werk.Einfach große Klasse ,und super gut beschrieben.So wurde in Formerfachbüchern genau erklärt wie es geht.KLASSE.
 
Danke Günter für Dein Lob und allen anderen, die den "gefällt mir"-Button gedrückt haben!:ok

Statusmeldung zum Aushärten bzw. vulkanisieren der Formhälfte: Nach 24 Std. klebt die Oberfläche noch etwas, ich muß also bis morgen warten mit dem Herstellen der anderen Hälfte. Auch hier gilt, wie beim Lackieren", zusammenreissen, geduldig sein und auf gar keinen Fall die Form zu früh öffnen. Ich hatte schon mal den Fall, daß es aussen schon hart war und am eingeformten Modell noch weich, so daß die ganze Arbeit für die Tonne war...:angry
 
Hallo Zusammen!
Nachdem die Formhälfte 3 Tage ausgehärtet ist (kann man das bei Gummi so nennen?), habe ich den Rahmen entfernt und die Knetmasse
abgelöst.
Rahmenweg1.jpg

Rahmenweg2.jpg

Plastilinweg1.jpg
Das Gelbe sind die Eingußkanäle in der unteren Formhälfte und wie man sieht, sind die beiden "Gumpfel" die später die Formhälften fixieren sollen, gut ausgformt.
Der nächste Schritt ist das Einformen der Eingußknäle in das Formoberteil:
Eingußkanäleoberteil1.jpg

Eingußkanäleoberteil2.jpg
Anschließend wird die Oberfläche dünn it Nivea-Creme eingeschmiert, damit die beiden Formhälften nach dem Aushärten ohne Schaden getrennt werden können:
Nivea1.jpg

Nun wird ein neuer Rahmen herumgebaut:
Rahmenoberteil1.jpg
...das Urmodell dünn mit Silikon überpinselt und wieder mit Silikon gefüllt:
Silikondrin.jpg

Von den beiden Eingußkanälen wird beim späteren Gießen nur einer benutzt, der andere dient als "Steiger"(so der Fachausdruck im Formenbau), aus dem die Luft entweicht und an dem man sieht, wann die Form mit Metall gefüllt ist.
So, nun warte ich wieder 3 Tage...
 
Hallo Zusammen!
Nachdem laut Beschreibung 20 Std Aushärtezeit reichen, habe ich nach 24 Stunden den Rahmen abgebaut:
Ohnerahmen.jpg
...und die Formhälften getrennt, was ohne Probleme geklappt hat:
Getrennt.jpg
Danach habe ich das Urmodell entnommen und dabei sind einige Teile des Silikons abgerissen:
Fehlschlag1.jpg
Das ärgert mich ziemlich:sauer:sauer
Manchmal frage ich mich, warum tut man sich das an? Man könnte auch im Garten sitzen, ein paar Bier trinken und dem Gras beim wachsen zuschauen...Wenn ich die ganzen Ausschussteile oder aus irgeneinem anderen Grund nicht verwendbaren Teile, die ich in meinem Modellbauleben schon hergestellt habe, gesammelt hätte und jetzt zum Schrotthändler bringen würde, könnte ich mir wahrscheinlich davon den nächsten Urlaub finanzieren...
Einen Versuch starte ich noch, dabei werde ich die tieferen Teile des Urmodelles so dünn wie möglich mit Spühlmittel einpinseln und hoffen, daß dann nichts mehr kleben bleibt. Falls das nicht klappt, verwende ich die alte Form weiterhin..

Mit frustrierten Grüßen
Manfred
 
Hallo Manfred

nimm statt der Nivea Vaseline und trage das mit einem weichen Pinsel auch auf die Urform ganz dünn auf.
Du kannst auch Folientrennmittel verwenden ist genauer da es fast wie ein Lack verläuft nur hauch dünn aber auch teurer.

Spüli ist nicht der Bringer beseitigt eher die Trennschicht, wird ja zum entfetten in der Küche verwendet.

Ich trage Vaseline auch zwischen den Beiden Schichten auf, funktionierte bis jetzt problemlos bei mir für Silikonformen für das Wachsmodellgießen für den Messingschleuderguß


LG Gerhard
 
Hall Gerhard!
Danke für den Tipp:ok, Vaseline hätte ich genommen, wenn ich welche da gehabt hätte. Folientrennmittel kenne ich nicht, wofür verwendet man das sonst? Nehme ich dann, wenn der nächste Versuch auch fehlschlägt...
 
Das Folientrennmittel ist sehr einfach zu verarbeiten, ist eigentlich Standard beim Formenbau:
https://www.r-g.de/art/165110

Gruß
Achim

Danke Achim!
Da ich bereits im letzten Jahrhundert mit dem Bau von Silikonformen für Modellbauteile angefangen habe, ist mein "Standard" halt etwas veraltet. Zu der Zeit gab es viele Hilfsmittel die es jetzt gibt, noch nicht, auch das Internet...
Damals habe ich die Oberfläche der fertigen Formhälfte mit Maschinenöl eingeschmiert, damit sie sich leichter trennen läßt von der anderen, wenn der Silikon fest geworden ist.
Ich hätte das Urmodell vorher einölen müssen, daran habe ich leider nicht mehr gedacht und so blieben eben Teile der Form daran kleben...
 
Hallo Zusammen!
Ich habe die 2. Formhälfte nochmal gemacht und das Urmodell mit Spühlmittel dünn eingepinselt und siehe da, ich konnte es ohne Abrisse aus dem Silikon lösen. Die neue Formhälfte weist zwar mehr Luftblasen an der Oberfläche auf, hat aber im Bereich des Gießteiles keine.:)

Die neue Formhälfte:
Formhälfteneu.jpg

Die ersten Abgüsse:
Guß1.jpg

Guß2.jpg
Natürlich müssen die Gußteile etwas verputzt werden, aber an den Gelenken passen sie ohne Nacharbeit!
 

Servonaut
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