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Grünspan von Batteriekontakten entfernen

Stefan D.

New member
Registriert
02.10.2015
Beiträge
2.606
Hallo zusammen.

Ich habe immer wieder alte Fernsteuerungen mit Grünspan auf den Batteriekontakten, wie es eben oft zu finden ist wenn man die Batterien nicht rausnimmt und diese dann irgendwann ausgelaufen sind. Da ich aber nichts wegschmeißen kann, was noch funktioniert oder nur noch selten zu bekommen ist, restauriere ich es eben.

Wie macht man also das am schonendsten weg?

Im Netz findet man ein paar Berichte mit Soda, Hochkonzentriertem Essig, Säure, ....

Bisher habe ich den Grünspan immer weg gekratzt, mit Schleifpads und Schleifpapier sauber gemacht und die betroffenen Stellen mit Polfett eingefettet. Befallene Kabel habe ich immer komplett ersetzt. Natürlich ist das nicht die Beste Art und Weise, deshalb war ich auf der Suche nach einer schonenden aber effektiven Möglichkeit, die grüne Pest zu entfernen um so alte Fernsteuerungen usw. zu retten.

Hier ein schon fast extremes Beispiel dazu:

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Ich habe dann einen Tipp bekommen und einmal Kaffemaschinenentkalker ausprobiert.
Verwendet habe ich den vom Netto, weil wir diesen da haben. Der kostet ca. 4€ für die Flasche.

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Ich habe dann alle Kontakte aus der Fernsteuerung ausgebaut und in ein Glas mit dem Entkalker eingelegt.
Sofort hat der Entkalker sprudelnd den Grünspan entfernt, nach etwa 5 Minuten habe ich die Kontakte mit klarem Wasser gespült.

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Der Grünspan war weg, der Rost aber nicht!

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Da bekam ich den Tipp mit Cola, also ab damit und in Cola baden lassen.

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Das Colabad sollte man ein paar mal mit frischer Cola wiederholen - der Rost ist weg!

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Dann habe ich die Kontakte noch einen Tag in WD40 eingelegt

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und anschließend mit Bremsenreiniger wieder entfettet

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um die korridierten Stellen mit Leitsilber zu reparieren.

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Das kleine Fläschchen kostet etwa 7€ und damit kann man auch die Drähte der Heckscheibenheizung am Auto wieder reparieren.

Hier die Kontakte vor dem Leitsilber

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und danach.

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Einen Kontakt musste ich austauschen, da eine Lasche abgebrochen war.
Klar hätte ich das mit allen machen können, ich wollte aber testen ob es funktioniert.

Die Batteriekontaktkabel in der Fernsteuerung waren auch befallen un wurden neu gemacht.

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Alles wieder zusammengebaut

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und die Fernsteuerung funktioniert wieder. :)

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Hallo Stefan,
danke für die tolle Anleitung, dieses Problem kennt bestimmt jeder.
Ich habe bisher auch immer die befallenen Kontakte abgekratzt, meistens an alten Kinderspielzeugen oder Lichterkettem mit Akkufach, das ging aber nur so einigermaßen.
 
Danke Stefan,

Toller Gedankenansatz für ein bekanntes Problem :like

Das mit dem Leitsilber kannte ich noch nicht!

Sieht echt wie neu aus.. sieht man dann die Rostnarben noch? Trägt das Leitsilber etwas Material auf?
 
Gern geschehen und ich danke Euch für die Resonanz! :thx

Ja, das Leitsilber trägt ein wenig auf, je nach dem wie oft man drüber streicht. Das muss mit einem Pinsel gemacht werden und immer wieder etwa 30 Minuten trocknen lassen, bevor mal noch einmal darüber streicht. Da das Leitsilber trotz ausgibigem schütteln in der Flasche recht dünn war, habe ich immer das was sich in der Verschlusskappe angesammelt hat zum streichen hergenommen. Da war es dicker und deckte auch anständig. Die Rostnarben bzw. Poren sieht man bei den Kontakten noch ein wenig, kann man aber bei Bedarf mit dem Leitsilber auffüllen. Ich habe drei Durchgänge gemacht. Vor dem Wiedereinbau/Gebrauch sollte man die bemalten Stellen aber schon 12 Stunden aushärten lassen, damit das Leitsilber durchgetrocknet ist. Der Unterschied zu vorher ist, das die Kontakte nicht mehr so glänzen wie vorher und eher stumpf matt sind.

Ich kenne Leitsilber noch aus meiner Ausbildung zum Kfz.-Mechaniker. Da haben wir oft Heckscheibenheizungsdrähte damit wieder repariert. Elektroniker kennen Leitsilber gut, da damit Platinen "bemalt" werden. ;)
 
Moin,

Zum Thema Rost auf Metall kann ich 25% ige Essigessenz empfehlen.
Einmal reinlegen 24 h warten und Rost ist fast immer weg
 
Hallo Stefan,

eine super Anleitung hast Du da geschrieben! :ok
Was mich jetzt noch interessieren würde ist die Haltbarkeit der "Beschichtung" mit dem Leitsilber im Gebrauch, sprich beim Einsetzen und Herausnehmen der Batterien. Vielleicht könntest Du zu gegebener Zeit noch deine Langzeiterfahrungen nachreichen.

Gruß,
Franz
 
Danke dir Franz! :thx

Leider werde ich das nicht machen können, da ich bei meinen Vintagemodellen meine Acoms Fernsteuerung mit 27Mhz verwende und bei den neueren Modellen meine FlySky GT2 und GT3C, Tactic TTX300 sowie die FlySky FSi6 bei meinen Modellen bei denen ich mehr als 3 Kanäle benötige. Meine Frau und die Kids haben auch jeweils ihre eigenen Fernsteuerungen in 40Mhz und 2,4Ghz und diese von mir restaurierte wird erstmal eingelagert und warscheinlich wieder verkauft werden, da ich zuviele habe.

Aber, das Leitsilber ist robust und abriebsfest. Wenn es sich dennoch abnutzt, kann man ja ganz einfach wieder drüber streichen. ;)
 
Hallo Stefan

Danke für deine ausführliche Anleitung. Solche Tipps kann man immer gebrauchen. :ok

Als ich deinen Beitrag gelesen habe, ist mir sofort eine weitere mögliche Anwendung in den Sinn gekommen.
Ich habe manchmal kleine Messingteile wie Türgriffe, Scheibenwischer oder Trittstufen, die verzinkt werden sollten.
In einer Verzinkerei kosten ein paar solche Kleinteile ein halbes Vermögen, da fast immer eine Auftragspauschale verrechnet wird.
Nun meine Frage an dich:
Glaubst du, dass ein Messingteil sich mit Leitsilber behandeln liesse, so dass es nachher wie verzinkt ausschaut?
Wäre für mich eine Alternative ohne Chemie und so Zeugs.
 
Ja!
Die Kontaktplättchen sind ja auch aus Messing-Kupfer-.... und das Ergebnis mit der Leitsilberbehandlung sieht auch aus wie verzinkt.
Aber, wieso holst du dir wenn du die Zinkoptik möchtest, nicht einfach ein Gläschen Kaltzinkfarbe vom Verzinker oder nimmst Zinkspray oder silberne Emaile Modellbaufarbe zB. von Revell?
Das kleine Fläschchen kostet 7€ und hat nur 2ml. ;)
 
Ich denke, deine Variante wäre haltbarer. Zinkspray wird schnell matt und wird mit der Zeit eher schwarz ( ist ein bisschen übertrieben ) einfach unansehnlich.
Darum wäre ein Versuch mit Leitsilber schon spannend.
 
Schön, dass Du die Kontakte wieder so gut hinbekommen hast!

Noch ein paar Anmerkungen:

Zum mechanischen Entfernen von Oxidation / Grünspan / etc. verwende ich gerne Glasfaser Radierer.
Diese sind ein Stift mit einem Bündel Glasfasern als "Mine", das stückweise nachgeschoben wird.
Die gibt's in teuer von Faber Castell im gut sortierten Schreibwarenhandel oder in billig z.B. bei HBM.

Zum Entrosten, die genannten Tips sind säurebasiert und funktionieren alle, man kann es aber optimieren.

Phosphorsäure (in Cola enthalten) kann man auich ohne die Zuckerpampe aussenrum kaufen. Sie entrostet
gut, greift das Metall nicht an, erzeugt aber eine dunkle Oxidschicht.

Zitronensäure gibt's spottbillig als Pulver (5kg <20€) oder teuer als Entkalker. Das geht auch gut zum Entrosten,
greift allerdings das Material an, also beobachten!

Essigsäure, ist relativ schwach und stinkt. Für den Säureffekt zu teuer.

Für alles gilt: Wärme hilft und je nach Konzentration völlig ungefährlich bis Vorsicht!


- - - Aktualisiert - - -

Die Kontaktplättchen sind ja auch aus Messing-Kupfer-....
Die sind aus ordinärem Stahlblech - sonst würde die auch nicht rosten! Wenn untendrunter Kupfer sichtbar wird, ist das eine Kopplungsschicht aus der Galvanikbehandlung.

Gruß
Achim
 
Danke dir! :thx

Den Glasfaserradierer kenn ich natürlich auch, da muss man aber auch wieder mechanisch arbeiten und ich wollte eine Möglichkeit finden, wo ich nichts selber mechanisch bearbeiten muss wegen dem Staub. ;)
Klar gibt es auch andere chemische Mittelchen, ich wollte aber nur das verwenden, was ich auch eh im Haushalt habe wie eben den Kaffemaschinenentkalker, Cola, ... Nur das Leitsilber musste ich bestellen. :)
Ich hätte auch Essigessenz nehmen können, das stinkt mir aber zu sehr. Das ist eine Option für draussen, nicht im Hobbyraum.
 

Servonaut
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