Ich wünsche allen Verwandten, Freunden und Bekannten ein besinnliches Weihnachtsfest und bla bla bla ...
Ach scheiße...
Jedes Jahr lese ich hundertfach das gleiche Gesülze, das meistens so anfängt wie mein Müll da oben. Einfach einen 08/15-Spruch raushauen und alle sind glücklich und zufrieden. Sorry, das ist mir zu billig.
Ich will das Thema Weihnachten nicht so einfach abhaken.
Ich bin kein gläubiger Christ. Mit der Kirche hab ich seit früher Jugend nichts mehr am Hut. Ich glaube nicht an Gott und schon gar nicht an das, was in der Bibel steht.
Aber ich glaube daran, dass damals vor gut 2000 Jahren ein Kind geboren wurde. Der Vater Zimmermann, die Mutter Hausfrau. Arm, aber zufrieden mit ihrem Leben. Nach einer langen, beschwerlichen Reise kam die Zeit der Geburt ihres ersten Kindes. Und als es auf der Welt war, in einem heruntergekommenen Stall, als es zum ersten Mal die notdürftig zusammengewickelte Windel vollgemacht hat, als es zum ersten Mal gelacht, zum ersten Mal geweint hat, was mögen die Eltern da wohl gefühlt haben? Unsicherheit? Wahrscheinlich. Stolz? Mit Sicherheit. Aber auch Hoffnung. Sie haben das Wunder des Lebens gespürt und sie haben all ihre Liebe und Hoffnung in dieses kleine Kind in der Krippe gelegt. Hoffnung auf eine bessere Welt. Hoffnung darauf, dass ihr ärmliches Leben nicht vergebens war. Hoffnung, dass es weitergeht, ganz gleich, wie schwierig die Umstände sind.
Jeder von euch, der mindestens ein Kind hat, kann wohl nachvollziehen, wie sich die Eltern Maria und Josef damals gefühlt haben.
Erinnert euch an das Leuchten in den Augen eurer Kinder, als sie zum ersten Mal einen Weihnachtsbaum gesehen haben. Erinnert euch an die Freude in ihren Herzen, wenn sie die sehnlichst gewünschten Geschenke ausgepackt haben.
Wärmt euch an diesen Erinnerungen, wenn ihre an den Weihnachtstagen im Kreis eurer Lieben sitzt. Tragt sie weiter in euch, solange ihr könnt. Dieses Jahr, nächstes Jahr und alle Jahre, die noch folgen werden.
Eines Tages werdet ihr vielleicht nur noch diese Erinnerungen haben.
Gruß,
Franz