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3D-Drucker Ultimaker 2+, meine Erfahrung

Winni

Unterstützt neuen Softwarekauf 2023
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19.11.2002
Beiträge
16.503
Ich wurde ja schon mehrfach in Bauberichten gefragt welchen Drucker ich habe.
Ich habe das nie beantwortet.
Da aber der Drucker inzwischen alles andere als neu ist und sie sich allgemein stark weiterverbreitet haben und damit nicht mehr so wertvoll für Einbrecher, habe ich mich entschieden hier mal das Geheimnis zu lüften.
Er wurde als Ultimaker 2 damals neu gekauft. (war zu der Zeit noch richtig teuer) und hat so ca. 2000 Druckstunden verbracht.
Dann wurde er zum Ultimaker 2[SUP]+[/SUP] hochgerüstet.

20200605_190219.jpg

Dabei wurde auch die Statistik wieder auf "0" gesetzt.
Seither ist er in der Lage so fein zu drucken. Als Treiber Software arbeite ich mit "Cura" zurzeit in der Version 4.6.
Cura ist unheimlich Flexibel. Die Software hat mehr als 500 einstellbare Druck-Parameter.
bis zum heutigen Tage hat der Drucker als Ultimaker 2[SUP]+[/SUP] 7523 Stunde auf dem Buckel.
Davon hat er 5046 Stunden aktiv gedruckt und dabei 1925 Meter 2,8 mm Filament verdruckt.
Der große Zeitunterschied zwischen Druckzeit und eingeschalteter Zeit resultiert aus den Nachtdrucken, wo er, wenn der Druck fertig ist, dann eingeschaltet bleibt bis ich morgens aufstehe.

20200606_122642.jpg

Reparaturen waren als Ultimaker 2, zweimal. Einmal eine neue Heitzpatrone für das Druckbett und eine neue (Bett) Glasplatte. Beide wurden auf Garantie durch die Firma Igo3D ersetzt. Dazu habe ich dann noch kostenfrei einen Satz Düsen - 0,25 mm; 0,4 mm; 0,6 mm; und 0,8 mm erhalten, weil ich die Reparatur selbst gemacht habe. Die Reparaturen habe ich selbst vorgenommen, da ich den Drucker nicht einschicken wollte.
Jetzt nach ca. 2000 Druckstunden als Ultimaker, plus die 5046 Stunden als Ultimaker 2[SUP]+[/SUP] brauch er mal neue Zahnriemen, welche ich schon hier liegen habe. Soweit meine Erfahrungen zu diesem Drucker.
 
Hallo Winni,

ich hab auch einen Ultimaker und habe von Zeit zu Zeit das Problem, das einzelne Schichten nicht gedruckt werden. Ich vermute, es liegt am Filament, welches womöglich unterschiedlich dick ist, somit der Vorschub gestört und dadurch einzelne Lagen nicht gedruckt werden -> fehlendes Material. Welches Filament benutzt du?

Gruß Andreas
 
Hey Winni,

Danke für den tollen Erfahrungsbericht!
Da bist du mir zuvor gekommen, ich wollte auch schon nachfragen ;)
 
Hallo Andreas,
Ich benutze Filamente der Unterschiedlichsten Hersteller und Arten. Auch ganz billige.
Der Transit ist z.B. komplett aus einem Preiswert-PLA gedruckt. "Maertz Glitzer Silber 2,85 mm" gekauft bei IGO3D für 19,29 die 750 Gramm Rolle.
Ich hatte auch diverse Problem beim Druck, unter anderem auch das von dir geschilderte.
Die Ursache dafür beruht auf 4 Haupt-Problemen, besonders, wenn diese zusammentreffen.
Problem eins kann ein Förderproblem sein, in der Form, dass der Andruck der Förderrolle zu schwach eingestellt ist oder die Verzahnung, wegen zu viel Abrieb in der Verzahnung nicht richtig ins Filament greift und durchrutscht. Auch kann sein, dass die Spule zu schwer abrollt. Wenn die Spule zu 2/3 leer ist, empfiehlt es sich das Filament nicht mehr über den Umlenker unten links zuzuführen, sondern direkt von der Rolle in den Förderantrieb.
Ein zweites Problem ist, dass mansche Filamente bei zu hoher Wärme an der Düse sich stauchen und auf den letzten drei cm im Kopf dicker werden und dadurch verklemmen. Das ging bei mir soweit, dass der Drucker mitten im Druck aufhörte Filament zu fördern. Wenn jetzt noch dazukommt, dass der Zuführungsschlauch zu alt ist, dann ist er da wo die blauen Klemmen am Fördermechanismus und am Druckkopf sitzen eingekerbt und im Querschnitt verjüngt, dann addieren sich diese zwei Probleme. Dann muss das gestauchte zu dicke Filament durch den an der Klemmklammer zu engen Schlauch. Manchmal hilft es dann die Düsentemperatur um ein paar Grad zu reduzieren.
Besonders stauch freudig sind da die PLA-True Filamente wie Innofil Pro1 oder Polysmooth Filament.
Wenn der Schlauch Einkerbungen an der Klemmstelle aufweist bestell dir einen neuen. Sonst hast du immer wieder Probleme damit.
Wenn du deinen Ultimaker noch auf dem Stand von Ultimaker 2 hast und noch das erste Teflonendstück vor der Düse hast, musst du es gegen ein neues austauschen. Dieses Teil wurde von Ultimaker geändert, weil es sich durch den Federdruck unter der Hitze staucht und so auch verengt.
Ich hoffe das hilft Dir.
 
Hallo Winni,

danke für deine Ausführliche Antwort. Ich werde das mal ausprobieren.

Gruß Andreas
 
Und noch ein Hinweis zu Druckproblemen. Dieses Problem gilt wahrscheinlich für die meisten Drucker.
Wenn die gedruckten Außenwände nicht richtig Plan sind, sondern leichte Wellen bilden, und meistens an denselben Stellen. Also gleiche Außenwand - z.B. immer an der linken Außenwand in der X Richtung. Kann aber auch überallsein, wenn der gleiche Fehler mehrfach im Drucker vorliegt. Siehe Bild roter Pfeil. Die Wölbung kann auch nach innen gehen.
Eine 2. Sache ist eine Wellenlinienförmige Außenwand immer von der Ecke über den Wandverlauf auslaufend. Siehe Bild blauer Pfeil.

Fehldrucke.png

Der erste Fehler liegt an den verschlissenen Zahnriemen, besser gesagt an deren Rückständen. Der Abrieb setzt sich richtig festgepresst in den Zähnen der Zahnriemenrollen fest. Siehe Foto. Dadurch hebt sich der Riemen, wenn er über einen solchen Abriebknubbel gezogen wird an. Das hat zur Folge, dass sich dadurch der Weg und die Geschwindigkeit des Zahnriemens und somit des Druckkopfes verändern und es führt zu Störungen in der Außenhaut des Objektes.

Fehldrucke_2.jpg

Die Erscheinung wie beim blauen Pfeil beschrieben entsteht, wenn eine Welle Axialspiel hat, also die Zahnriemenrollen nicht 100% an die Lager angedrückt sind.
dann beginnt der Druckkopf zu schwingen wenn er ruckartig um eine Ecke gezogen wird und schwingt auf dem Weg entlang der Wand langsam aus, bis er wieder sauber druckt. Je höher die Druckgeschwindigkeit, umso mehr zeigt sich dieser Fehler.
Auf dem Bild gut zu erkennen Ausschwingen in Pfeilrichtung. Der ganze Druck ist einfach Schrott.

Druckfehler_4.jpg

Auch hier beim Testdruck zu sehen, nach der Neujustage der Zahnriemenrollen, war immer noch ein Spiel von 1 paar tausendstel mm bei einer Welle. Druckrichtung = Pfeilrichtung

Druckfehler_5.jpg

Und zum Schluss noch ein Bild, der Auswirkungen von klemmenden Material beim Vorschub. Fehler: Material vor der Düse durch zu hohe Temperatur gestaucht.

Druckfehler_3.jpg

Man sieht genau, dass er unten relativ sauber beginnnt mit dem Druck. Nach ca 5-6 mm ist die Temperatur oben im Druckkopf so hoch, dass das Filament sich staucht und im Schlauch zu klemmen beginnt.
 
Hi Winni,

mal wieder der beste Beweis, dass Erfahrung durch nicht zu ersetzen ist.

TOP!!! :ok!

Gruß Rainer
 
Wahnsinn, Winni. Vielen vielen Dank für diesen tollen Erfahrungsbericht. Kannst Du denn den Drucker momentan immer noch unumwunden empfehlen, oder gibt es in der Preisklasse inzwischen Alternativen, die Du jetzt bevorzugen würdest? :ok :winker
 
Ich will mal so sagen Sven.

Ich bin jetzt was andere Drucker heute an Leistung erbringen nicht ganz auf dem Laufenden. Man müsste sich mal aktuelle Testergebnisse ansehen. Von der Qualität des Druckers als solches bin ich immer noch von Ihm überzeugt.
Aber nur den ab Ultimaker 2+ aufwärts. Wenn ich einen neuen kaufen wollte würde ich sparen bis ich den Ultimaker 3 bezahlen kann, da er Dualextruder hat. Das heißt ich könnte mit wasserlöslichem Filament jede beliebige Form Drucken und muss nicht immer knobeln, wie ich die Teile konstruiere damit sie auch druckbar sind.
 
Hallo Winni,

ich drucke jetzt auch schon seit ca. 3 Jahren; aber ich lerne immer wieder gerne dazu.
Bisher habe ich mir meine Druckergebnissen nicht so genau angeschaut, da meistens die Optik zweitrangig war. Das wird sich wohl ab heute ändern. :like

Ich drucke übrigens mit einem Anet A 8 +. Hier gehen häufig die Temperaturfühler kaputt.

Danke für deine Erklärungen.
 
Hallo zusammen,

Eine Frage in die Runde.
Woher nehmt ihr eure CAD Modelle?
Macht ihr die immer komplett selbst oder nehmt ihr euch Vorlagen aus dem Netz?
 
Hallo Marina,
Ich mache die zu 90% selber.
Bei den Karosserien, habe ich Oberflächendaten der originalen 1:1er Fahrzeuge (kosten ca.75,- €) gekauft und mache sehr aufwendig daraus im CAD druckbare Körper in 1:14. Da brauch ich dann für ein Fahrzeug ca. 1 Jahr für.
Kleinteile mache ich immer zu 100% selber.
 
Hallo Winni,

Wow da steckt ganz schön Arbeit drin! Respekt:ok
Ich denke in der Überlegung, sich vielleicht so etwas anzuschaffen muss ich mir Mal die CAD Programme anschauen, um herauszufinden ob dass was für mich ist.
 
So liebe Kollegen, nach 5648 Druckstunden und 2,2 Km verducktem Material bleibt mir jetzt nichts anderes übrig, als die Zahnriemen zu erneuern. Sie liegen schon drei Monate hier, aber ich hatte nie Lust auf diese Arbeit.

20210131_124634.jpg

Ich habe vor einiger zeit hier schon Bilder von dem Abrieb eingestellt:

Druckfehler_2.jpg

Danach hatte ich alle Zahnriemen und Räder gereinigt, aber inzwischen fängt er wieder an leichte Wellen zu drucken und man sieht den Abrieb auf den Zahnrädern.

20210130_190048.jpg

20210131_124951.jpg

Außerdem habe ich gestern nach dieser Zeit zum ersten Mal das Dauerdruckbett erneuert und ein BuildTak Folie aufgeklebt.
Die kann ich nur empfehlen. Ich drucke damit jetzt ABS bei 60° Betttemperatur, ohne dass sich das Druckteil beim Druck vonm Bett ablöst.
 
So, die Riemen sind gewechselt.
dar war eine :schwein Arbeit. Incl. reinigen und neuem Justieren habe ich ca. 4 Stunden gebraucht.:fies
Ob er jetzt wieder sauberer druckt wird sich zeigen.
 
Na dann bin ich ja mal auf die ersten Ergebnisse gespannt, Winni. :ok :winker
 
Danke für die Erfahrungen.
Ich bin mit meinem 2+ Extendet auch sehr zufrieden. Wie schon geschrieben hast wäre ein 2 Extruder sehr praktisch mit dem Wasserlöslichen Filament. Aber kostet halt schon ein bisschen Geld und für den "alten" kriegt man auch nicht mehr so viel .....träumen wir weiter ;-)
 

Servonaut
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