Klärungsversuch
Vielleicht kann ich etwas Licht in das Dunkel dieses doch schon ziemlich alten Themas bringen.
Es ist tatsächlich so, dass die letzte Zahl der Typenbezeichnung (zB. die 2 bei 19*402) die Baureihe angibt. Das hat sich schon beim F8 eingebürgert, der ursprünglich zB 19*320 hieß (19 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht, 320 PS). Der "facegeliftete" F8 mit der neuen Motorengeneration (Turbo mit Ladeluftkühlung anstatt nur Turbo, von aussen erkennbar an dem gelochten Blech zwischen Kühlergrill und Stoßstange) hatte dann ne eins am Ende der Bezeichnung (zB 19*321 - weiß ich, weil ich als Steppke immer mit Papa fahren durfte und der von den Motoren mit Ladeluftkühlung ziemlich lange eins der Versuchsautos von MAN gefahren hat, dass im "normalen" Einsatz tätig war).
Die erste Generation F90 (Typenbezeichnung 02, zB 19*362) hat tiefliegende Rechteckscheinwerfer in ner Plastikstoßstange, zwischenzeitlich gab es besondere Ausführungen mit runden Doppelscheinwerfern (wurden von vielen Spediteuren gegen die eckigen ausgetauscht, weil die durch das kleine Gehäuse irre heiß wurden und dadurch das Glas schon durch Spritzwasser verreckte). Die im ersten Beitrag erwähnten 19*322 führten übrigens nur ein relativ kurzes Leben bei MAN, weil hier als eizigstes ein Fünfzylindermotor (anstatt wie üblich 6) zum Einsatz kam. Diesen Motor hatte man lediglich eingeführt, damit er komplett unters Nahverkehrshaus passte (bei den Sechszylinder "guckt" der letzte Zylinder hinter dem Fahrerhaus raus) um für beispielsweise Kofferaufbauten mehr Ladelänge zur Verfügung zu haben (bekanntestes Beispiel: die ersten Lidl-LkW's, Kofferanfang dicht hinter dem Fahrerhaus). Da diese Motorvariante sehr kurzlebig war, fristete sie eigentlich immer ein ziemlich besch... Dasein. Den angesprochenen 19*402 bauten die Münchner erst kurz vor Einführung des F2000, der dann die 03er Baureihe bildete (zB 19*403). Hier kam wieder MAN-typisches Handeln zu Tage. Zuerst Einführung von neuen Motoren, dann ein neues Fahrerhaus drauf, dass aussen nur minimale Veränderungen aufwies, innen aber schon ziemlich anders war. Der Schritt zum Evo 2000 (erkennbar am eingesetzten anstatt aufgesetzten Kühlergrill) war dann wieder eher innerlich (Fahrerhaus) ziemlich klein, aber auch hier war der Grund wieder die Einführung einer neuen Motorengeneration (Vierventiltechnik), die zunächst schon in den "normalen" F2000 ausprobiert und auch reichlich eingesetzt wurde.
Da ich selbst schon so manchen Kilometer in diversen MAN verbracht habe (sowohl als Beifahrer"lein" als auch selbst hinter dem Lenkrad, kann ich nur sagen, dass die Münchner echt geile LKW's bauen (was jetzt absolut keine Kritik an allen anderen sein soll!!).
Gruß Rainer