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Eigenbau Kettenbagger CAT 320 Maßstab 1:12 hydraulischer Eigenbau

Sehr schön ist er geworden! :like
CAT-Bagger bzw. Fahrzeuge sind ja meist in gelb-schwarz gehalten. ;)
 
Ja das stimmt aber ich mach ihn nun doch Grün/Grau :) gelb/schwarz ist mir zu standartmäßig. Ich lad bald mal nen Bild hoch.
 
Lackierung fertig

Hallo,

ich habe mich für eine Lackierung in RAL 6002 und 7016 entschieden und finde die Farbkombination bisher super.

Die ersten Teile sind lackiert und ich kann bald mit dem Zusammenbau anfangen :ok Der erste Schriftzug ist auch bereits aufgeklebt.

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Kleine Update. Den Unterwagen lackiere ich nicht - keine Lust ��

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Fazit & Erfahrungsbericht:

Liebe Modellbauer,

gerne möchte ich euch ein paar Tipps & Erfahrungen geben, damit ihr das ein oder andere Problem beim Bau vermeiden könnt. Fangen wir mit dem Unterwagen an:

Ketten: Diese bestehen aus Rollenketten mit 90° Winkellaschen (Kettentechnik-shop). Auf der Kette sind die einzeln gefrästen Kettenglieder montiert. Diese sind teilweise etwas schief montiert, naja. Es sieht auch nicht 100% scale aus, aber ich bin zufrieden. Es funktioniert und war sehr viel Arbeit. Fertige Kettenglieder zu kaufen kam für mich nicht in Frage (€).

Kettenantrieb: Jeweils 1x RB35 Getriebemotor pro Kettenseite hat vom Drehmoment nicht ausgereicht. Daher musste ich am Ende 2 x RB35 Motoren pro Kettenseite verbauen. Man braucht wirklich viel Drehmoment bei langsamer Geschwindigkeit & 18 kg Gesamtmasse. Insgesamt also 4 x RB35 Motoren. Die sind jeweils hintereinander geschaltet und die Kette ist über kleine Wälzlager geführt, damit bei allen Kettenrädern ein ausreichender Umschlingungswinkel vorhanden ist (leider habe ich kein Bild gemacht). Damit wird die Kette optimal über die zwei Kettenräder der zwei RB35 Motoren geführt. Sonst würde ein Kettenrad nicht richtig im Eingriff sein und überspringen.

Kettenrollen: Diese sollten auf jeden Fall über Wälzlager geführt werden. Gleitlager gehen sicherlich auch und sind vielleicht unempfindlicher gegenüber Sand, aber verursachen etwas mehr Reibung. Meine Wälzlager haben auch seitlich ein Deckblech und sollen ggü. Schmutz unempfindlich sein.

Drehkranz: Das ist und bleibt eine Schwachstelle. Mein Drehkranz ist ein Drehteller von ebay für wenige Euro - hier habe ich am falschen Ende gespart. Das Innenteil des Drehkranzes hat Spiel gegenüber dem Außenteil. Sprich es kippelt etwas im Betrieb. Ich habe eine dünne Kunststoffscheibe eingebaut, welche das Innenteil an die Grundplatte vom Oberwagen drückt und das Spiel ausgleicht. Es funktioniert immerhin. Man müsste selbst einen Drehkranz auf der Drehbank herstellen.

Antrieb Drehkranz: Das ist meine Hauptschwachstelle ☹ Im Inneren ist ein Zahnrad verbaut, welches fest am Unterwagen montiert ist. Es hat allerdings nur einen Durchmesser von vielleicht 50 mm und steht auch nicht 100% mittig bzw. konzentrisch. Am Oberwagen sind 2 x RB 35 Motoren mit ganz kleinen Zahnrädern verbaut. Hier gibt es etwas Spiel, was dazu führt das der Oberwagen sich ohne Betätigung des Drehantriebs von Hand etwas nach links und rechts drehen lässt. Die kleinen Zahnräder auf den RB35 Motoren sind nur über Madenschrauben gesichert und haben nach einiger Zeit im Baggerbetrieb wieder Spiel. Das Hauptzahnrad in der Mitte ist einfach zu klein. Es müsste außen am Drehkranz eine Verzahnung geben. Das ist ja in der Realität auch so. Vielleicht baue ich das irgendwann noch einmal um. Eine „fertige Lösung“ habe ich im Internet nicht gefunden. Man muss wissen, dass im Baggerbetrieb hier ordentliche Kräfte beim schwenken und abbremsen auftreten und das Drehmoment ordentlich hoch ist, wenn die Baggerschaufel voll beladen ist und man schwenkt. Hier gibt es bei meinem Bagger schnell Ermüdungserscheinungen. Da ist noch Luft nach oben.

Oberwagen

Grundplatte: Besteht aus 5 mm Aluminium. Es hätte 1-2 mm dicker sein können, aber es ist ok.

Hydrauliktank: Ein kleiner Tank reicht vollkommen aus. Mein Tank war am Anfang viel zu groß. Ich habe einen Alublock innen hohl gefräst. Zwischen „alle Zylinder gefüllt“ und alle „Zylinder leer“ (Zustand beim Einfahren – hier muss man ja den Raum der Kolbenstange abziehen) schwankt der Ölstand natürlich etwas. Der Tank soll natürlich auch die Wärme und die Luft im System abführen. Der Tank ist oben mit einer Platte verschlossen, so kann man den Tank von Innen auch mal sauber machen. Mein Tank hat ca. 200 ml Fassungsvermögen.

Wärmeabfuhr: Ich habe mir einen passiven „Cooling Block“ aus dem PC-Bereich gekauft (40 mm breit und 120 mm lang) und hinten unter die Grundplatte vom Oberwagen geschraubt. Das Öl fließt da durch und wird wunderbar gekühlt. Der Cooling Block gibt etwas Wärme an die Grundplatte vom Oberwagen ab. Der Sensor im Tank misst die Temperatur. Diese liegt anfangs bei ca. 20 Grad (Raum bzw. Umgebungstemperatur) und steigt auf ca. 25 – 26 Grad an, mehr nicht. Das finde ich ok. Das Öl wird also nicht zu dünnflüssig (dann nimmt der Wirkungsgrad ab und die Kraft wird weniger). Ohne Kühler wurde das hydraulische System deutlich wärmer (hab leider keine Temperaturmessung gemacht). Einen Ölkühler mit extra Lüfter halte ich für überflüssig.

Hydraulikventile: Sind von Premacon und funktionieren einwandfrei.

Hydraulikpumpe: Ein Drama – wer billig kauft, der kauft natürlich 2-mal. Meine anfangs dargestellte Motor-Pumpen-Kombination war totaler Quatsch. Ich habe mir am Ende eine kleine leistungsstarke Brushless-Pumpe aus China über ebay bestellt. Bisher funktioniert diese Pumpe einwandfrei. Kostete ca. 80 € und war damit deutlich günstiger als von deutschen Herstellern (300 bis 400 €). Die Pumpe betreibe ich im unteren Drehzahlbereich. Dort bringt die ca. 700 ml pro Minute bei 20 bar schätze ich. Die Pumpe kann aber noch deutlich mehr.

Hydraulikzylinder: Mein Drama mit GBH-Zylindern habe ich ja dargestellt. Nur mal so: Ich bin Maschinenbauingenieur und arbeite im Bereich der Hydraulik. Das was GBH da geliefert und gefertigt hat ist armselig. Anders kann ich das nicht beschreiben. Meinen Frust hatte ich mir ja schon von der Seele geschrieben. Das war der Grund warum ich das Projekt über mehrere Monate nur in die Ecke gestellt hatte….
Die selbstgebauten Zylinder funktionieren super und haben ordentlich Kraft. Maximal so ca. 40 kg (theoretisch). Das ist ordentlich und macht wirklich Spaß. Die Zylinder sind auch dicht und ich würde jedem empfehlen diese selbst zu bauen. Das dauert zwar, aber das Ergebnis spricht dann für sich. Schaut euch dazu einfach meinen Baubericht genauer an. Eigentlich ist es gar nicht so schwierig gewesen, wie ich anfangs dachte.

Druckbegrenzungsventil: Ich habe ein Ventil aus der „echten Hydraulik“ genommen mit 3 Anschlüssen. Bisher funktionier das super, das Ventil ist nur ziemlich groß vom Bauraum.

Schläuche: Die Schläuche von Premacon in 4 x 2,4 sind super und halten dicht. Finger weg von GBH-Schläuchen!!! Die platzen gerne mal… Ihr solltet auf keinen Fall eine feste Verrohrung mit Überwurfmuttern in Bagger verbauen (so wie ich es am Anfang gemacht habe). Das ist einfach Quatsch. Schläuche sind flexibler und einfacher zu verbauen.

Fittings: Alle Anschlussstücke und Anschlusswinkel habe ich von Premacon. Funktioniert super.

Hauptausleger: Diese wurde aus dünnen Stahlblechen geschweißt und ich bin sehr zufrieden damit. Anfangs gab es von anderen Modellbauern Bedenken. Die Bedenken teile ich nach heutigem Stand nicht.
Vorderteil des Hauptauslegers: Gefertigt aus Aluminium (innen hohl). Auch damit bin ich sehr zufrieden.

Baggerschaufel: Ebenfalls aus Stahlblech gefertigt und super stabil.

Außenverkleidung: Habe ich inzwischen aus einfachen Polystyrolplatten gebaut (2 mm). Das ging schnell und ist einfach zu machen. Sieht natürlich alles etwas „kantig“ aus.

Fazit:Als ich ca. 6-7 Jahre alt war, habe ich einen Modellbagger gesehen und mich sofort verliebt. Es war daher immer mein Kindheitstraum so einen Bagger zu besitzen. Ein Kauf kam für mich nicht in Frage. Das würde auch den Reiz am Modellbau zerstören, wenn man ein fertiges Modell kaufen würde. Mein Modell ist nicht perfekt geworden, aber es erfüllt meine Erwartungen. Ich bin sehr zufrieden damit – darauf kommt es an. Nun fehlen noch ein paar Details und dann baue ich einen Radlader ��

Übrigends: Alle Bauteile, bei denen ich gedachte habe „Hm ist nicht der Hit“ habe ich später gegen „vernünftige Teile“ getauscht. Also eigentlich doppelter Aufwand. Eine gute Planung ist wirklich viel wert und spart Kosten + Zeit. Das ist eigentlich immer so. Man sollte die Dinge gleich vernünftig machen und weniger pfuschen… �� Das stelle ich häufig fest.

Technische Daten:
- Gewicht: 18 kg (ohne Akku)
- Länge: 1000 mm (ausgefahren)
- Breite: 280 mm
- Höhe: 320 mm (Kabine); Schaufel maximal: 800 mm
- Bauzeit: 3 Jahre (mit Unterbrechung)
- Materialien: Aluminium, Stahl, Messing und Polystyrol
- Systemdruck: 20 bar
- Hydrauliköl: Premacon (Typ unklar)
- Kolbendurchmesser: 16 mm
- Druckkraft pro Zylinder: 40 kg (theoretisch)
- Druckkraft pro Zylinder: 32 kg (praktisch bei 80% Wirkungsgrad)
- Hebekraft vorne/hinten: ca. 3,0 kg (ausgestreckt ohne Gegengewicht)
- Hebekraft seitlich: ca. 2,0 kg (ausgestreckt ohne Gegengewicht)
- Volumenstrom Pumpe MAX: 1 l/min (bei 60 bar)
- Volumenstrom Pumpe REAL: ca. 0,7 l/min (bei 20 bar)
- Akku: 3s Lipo mit Nennspannung 12 VDC
- Drehzahlregelung Pumpe: Stufenlos über Poti
- Kettenantrieb: 4 x RB 35 Motoren 1:200
- Drehantrieb: 2 x RB35 Motoren 1:???
- Elektronik: umfangreich; CTI-Wahlschalter etc.
- Pumpenregler: 40 A Brushless-Regler
- Drehregler: CTI Thor 14
- Öltank: Eigenbau, ca. 200 ml Fassungsvermögen
- Lüfter: 1x für Regler; 1x für Pumpe; 1x für Gehäuse

Hab ihr noch Fragen? Dann immer raus damit �� Mein Baubericht endet jetzt. Abschließend noch ein paar Impressionen. Wie gesagt, die Details fehlen hier und da noch. Machts gut!

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Hallo Claudius,

Mein Baubericht endet jetzt.

halte ich für ein Gerücht... ;)
So ganz fertig ist ein Modell doch nie. Früher oder später wirst Du irgendetwas ändern oder ergänzen, dann wäre es schön, wenn Du das hier auch zeigen würdest.

Gruß,
Franz
 
Hallo Claudius,



halte ich für ein Gerücht... ;)
So ganz fertig ist ein Modell doch nie. Früher oder später wirst Du irgendetwas ändern oder ergänzen, dann wäre es schön, wenn Du das hier auch zeigen würdest.

Gruß,
Franz

Ja das stimmt natürlich :) So ganz fertig ist man nie. Aber jetzt habe ich erstmal Nachwuchs bekommen und die Prioritäten haben sich schlagartig verschoben :ok
 

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