Bandsäge oder "was anderes"?

[Steffen]

Hallo zusammen,
ich will demnächst etwas mehr an Blechbearbeitung gehen. Alubleche bis 2-3mm. Ab und an evtl. mal nen Aluklotz (bis 10mm) durchsägen. Halt die üblichen Alu Teile die so in dem Bereich 1:16 anfallen.
Da die Bleche auch Rundungen haben werden (Baggerarm, Löffel,....), kommt eigentlich ja nur eine Bandsäge in Betracht.
Oder gibts nen anderes schönes Maschinchen für sowas (außer Fräse)?

Welche Bandsäge könnt ihr empfehlen?
Die Proxxon MBS 240/e habe ich mir mal angeschaut. Ich bin aber nicht sicher, ob die gut mit dem Alu zurecht kommt? Auf Youtube hat sie schon mit 2cm Buchenholz richtig gut zu kämpfen......

Danke euch & Gruß
Steffen

 

[gismow]

Moin Steffen,

Buchenholz ist auch sehr hart, da hat jede Säge zu knabbern

Ich hatte auch mal mit einer Bandsäge geliebäugelt, mir wurde aber davon abgeraten wenn ich sehr genaue Schnitte machen möchte. Der Grund liegt im Prinzip, das Sägebkatt ist flexibel und du hast eine Stecke im Sägebereich in der das Sägeband naturgemäß keine Führung hat. Es kann also flattern und so ungenaue Schnitte verursachen. Somit musst du immer etwas Abstand von der eigentlichen Schnittlinie halten und später nacharbeiten.

Mir war das gute Stück für ein Experiment zu teuer...

 

[Hendric]

Hi Steffen

Für das was du vorhast, gibt es keine Alternative. Ich guck auch mal gelegentlich, aber zB Geräte von Metabo laufen für die Metallbearbeitung fast noch zu schnell. Und die meisten Metallbandsägen sind ja eigentlich "nur" Kappsägen und nicht für die Blechverarbeitung geeignet. Das was es da als Vertikalbandsägen gibt, liegt bei ca 5000 Euro.

 

[AchimS.]

Mit einer Bandsäge kannst Du nicht Kurven sägen, zumindest nicht in Modellbau-Abmessungen.

Um Metall zu sägen, muß die Maschine langsam laufen und ziemlich massiv sein. Ich habe eine
relativ kleine Metall-Bandsäge (ca. 70kg), mit der Schneide ich Stabmaterial (Alu, Stahl) zu.
Sowas: http://www.oswald-shop.de/-/p_/EPPLE_Metall-Bandsaege_BS120_Schneidleistung_rund_120_mm.html

Die für Bleche nötige Vertikal Bandsäge liegt so in der 300-500kg Klasse und im entspr. Preisbereich.
http://www.holz-metall.info/shop1/artikel5891.htm

Mit einer ordentlichen Dekupiersäge kannst Du 3mm Alu sägen und das auch in Kurven. Z.B. eine Hegner Multicut SE,
die hat auch einen Graugusstisch, in den das Alu nicht so leicht Riefen zieht.
http://www.hegner-gmbh.com/index.cfm?contentid=44

Alternativ könntest Du darüber nachdenken, die Teile CNC-fräsen zu lassen, z.B. im nächsten Makerspace, oder
von einem Dienstleister lasern zu lassen.

BTW: Wenn Du ernsthaft "Scratchbuilding" betreiben willst, kommt Du um Drehbank und Fräse eh nicht rum.

Achim

 

[patbenq]

Also ich habe seit 2 Jahren die Proxxon Bandsäge, und bin sehr zufrieden damit.Alu von 0,5-4 mm schneidet sie ohne Probleme.Messing habe ich bis 4mm geschnitten Auch eine Dicke von 10mm kein Problem.
Für Kurven gibt es ein extra Blatt .





Ich werde sie nicht mehr hergeben

 

[Unimog59]

Ich habe auch eine Proxxon aber mit kühl und schmierung.Mit passendem Band und richtiger
Drehzahl geht fast alles.
Gruß.Thorsten

 

[knabber]

Stichsäge

Hallo Steffen,

ich säge solche Sachen meist mit meiner Stichsäge.
Diese von unten auf einen passenden Sägetisch geschraubt geht prima.
Solche Sägetische gibt es speziell für Stichsägen.
Dafür gibt es die verschiedensten Blätter (Holz, weiches / hartes Metall, grob, fein, lang, kurz, breit schmal...)

Wenn man sie nicht dauernd braucht, ist die Stichsäge eine günstige Alternative finde ich.
Beim Kauf solltest du allerdings vorher den Sägeblatttyp beachten, da es da auch teurere Varianten gibt, die die vermeintlich günstige Säge über proprietäre und teuere Sägeblätter refinanzieren.

Kleinere Blecharbeiten mach ich immernoch mit der Laubsäge.

Gruß
Herbert

 

[Steffen]

Hallo zusammen,
erstmal möchte ich mich für die Antworten bedanken!
Ich bin allerdings noch genauso unsicher wie vorher
Die Gründe dafür wurden hier eigentlich schon alle genannt. Der Preis ist halt schon "amtlich". Deswegen will ich da vorher sicher sein.....hab schon viel zu viel Lehrgeld bezahlt, weil ich "auf eigene Faust" los bin.....

Die Sache mit der Stichsäge ist interessant!
Darf ich fragen welche du verwendest?
Ich habe noch eine ganz alte Black und Decker und habe damit mal versucht, Bleche zu sägen. Trotz angeblich geeignetem Sägeblatt war das echt ne Quälerei mit bescheidenem Ergebnis.

Danke & Gruß
Steffen

 

[Mac Gayver]

Hallo Steffen,

ich finde die dreifache Sägeblattführung der Festo Stichsägen klasse:
http://holzwerkerblog.de/wp-content/uploads/2012/09/carvex_blattfuerung.jpg

Damit ist das Sägeblatt ganz gut auf der Bahn zu halten. Aber man merkt es leider auch am Preis ...

Bei zu engen Radien muss man aber "Rangieren" und sich hin arbeiten.

 

[Klusi]

Wäre nicht, zumindest für gerade Schnitte, eine Tischkreissäge besser? Immer wieder im Gespräch sind da die von Proxxon. Man hört gutes, man hört schlechtes. Erfahrungen habe ich keine damit, werde mir aber, sobald es der Platz auf meinem Basteltisch zulässt, eine besorgen. Bei allen "Meinungen", die ich zu diesen gelesen habe in verschiedenen Foren, steht für für mich ein "Plus" im Schnitt der Ergebnisse.

 

[gismow]

Moin Thomas,

Ist vielleicht etwas off topic, aber zu der FET Tischkreissäge möchte ich kurz ein paar Erfahrungswerte kund tun.

1. Die FET hat keine Drehzahlregelung mehr wie ihr Vorgänger. Daher kann man mit dieser Säge kein PS mehr sägen, das Blatt hat eine zu hohe Drehzahl und das PS schmilzt.
2. Der Oarallelanschlag ist ein Witz. Ein Alubalken mit einer einzigen Schraube auf den Halteblock geschraubt. Keine Führung, wenn sich die Schraube löst verdreht sich der Parallelanschlag. Also jedesmal kontrollieren.
3. Der Alu Sägetisch ist extrem kratzempfindlich.
4. Der seitliche Auszug klemmt und ist nur mit roher Gewalt ausziehbar
5. Die "Staubabsaugung" ist gelinde gesagt ein Witz, da vollkommen nutzlos. Sie mag vielleicht dagür sorgen dass die Späne in die Maschine fallen, da bleiben sie aber auch. Nach jeder Arbeit muss man die Maschine öffnen und komplett reinigen, abgesaugt wird nichts.
6. Der Sägeblattschutz ist orange eingefärbt. Dadurch sieht man nicht wann das Material das Blatt erreicht. Also nutzlos und kontraproduktiv.

Abgesehen von diesen Punkten nutze ich sie für grobe Aluarbeiten, z. B. Zuschnitte an meinem Trailer oder das nachträgliche einfräsen von Nuten in Holz. Saubere Schnitte ohne große Nacharbeiten sind aber die Ausnahme. Nochmal würde ich sie nicht kaufen.

 

[knabber]

Die Sache mit der Stichsäge ist interessant!
Darf ich fragen welche du verwendest?
Ich habe noch eine ganz alte Black und Decker und habe damit mal versucht, Bleche zu sägen. Trotz angeblich geeignetem Sägeblatt war das echt ne Quälerei mit bescheidenem Ergebnis.

Danke & Gruß
Steffen

Hi Steffen,

Du wirst lachen. Ich habe eine teure von Metabo (ca. 200 DM, ohne Pendelhub) und eine billige von Aldi (ca. 25€, mit Pendelhub).
Ich muß sagen, dass absolut kein Qualitätsunterschied zu erkennen ist (auch nicht im zerlegeten Zustand).
Mit Pendelhub lässt es sich aber wesentlich leichter sägen.
Allerdingss hat mein Vorredner recht, dass ich mir manchmal eine etwas bessere Sägeblattführung wünschen würde.
Ich säge aber sowieso immer so aus, dass ich noch etwas nachfeilen muss.

Auf was ich beim Kauf heute zusätzlich noch achten würde:
- Leiser Lauf (kein Krawallbruder)
- gute Blattführung
- Pendelhub (einstellbar)
- "normale" Sägeblattaufnahme

Gruß
Herbert